Maßanalytische Redoxtitrationen der Ascorbinsäure
Experimente:
Versuch: Potentiometrische Titration der Ascorbinsäure mit Bromat
Versuch: Quantitative Bestimmung von Ascorbinsäure mit Kaliumiodat
Versuch: Potentiometrische Titration der Ascorbinsäure mit Eisen(III)-chlorid
Einige Redoxtitrationen kann man auch ohne Aufnahme einer potentiometrischen
Redox-Titrationskurve durchführen. Das gelingt mit Hilfe der klassischen
Maßanalyse. Dann muss man allerdings ein anderes Signal für das Erreichen des
Äquivalenzpunkts, zum Beispiel die Bildung eines Farbstoffs oder seine Umfärbung
bzw. Entfärbung, nutzen. Hier sind dazu einige Beispiele:
1 Oxidationsmittel Kaliumbromat
Die Gleichung der Redoxreaktion ist
Br03- + 3 AscH2 > Br- + 3 Ascox + 3 H20
(-> Versuch)
Drei Ascorbinsäuremoleküle übertragen also sechs Elektronen auf ein Bromat-Ion. Deshalb ist der Äquivalenzfaktor 1/3: Das heißt, ein Mol Bromat ist drei Mol AscH2 äquivalent. Damit ist die Auswertung wie bei der Titration mit dem analogen Iodat vorzunehmen.
Am Äquivalenzpunkt wird schlagartig Brom frei. Das stammt aus der Symproportionierungsreaktion zwischen nunmehr überschüssigem Bromat und dem Redoxreaktionsprodukt Bromid.
BrO3- + 5 Br- + 6 H+ > 3 Br2 + 3 H2O
Allerdings kann die Gelbfärbung der Lösung nicht zur kolorimetrischen Bestimmung
ausgenutzt werden, da die Bromfärbung zu Beginn zu gering ist und außerdem die
Dehydroascorbinsäure selbst gelb ist. Deshalb gibt man zur Erkennung des
Äquivalenzpunkts einen Farbstoff zu, der durch Brom oxidativ zerstört wird. Viel
genutzt werden Methylrot und Methylorange.
Man kann aber auch von vornherein Iodid und lösliche Stärke zugeben. Die
reagieren mit Brom zum bekannten blauen Iodstärkekomplex.
2 Oxidationsmittel Kaliumiodat
Die Verhältnisse entsprechen denen der Titration mit Bromat. Die Gleichung der
Redoxreaktion ist
IO3- + 3 AscH2 > I- + 3 Ascox + 3 H20
(-> Versuch)
Drei Ascorbinsäuremoleküle übertragen also sechs Elektronen auf ein Iodat-Ion. Deshalb ist der Äquivalenzfaktor 1/3: Das heißt, ein Mol Iodat ist drei Mol AscH2 äquivalent.
Am Äquivalenzpunkt wird schlagartig Iod frei. Das stammt aus der Symproportionierungsreaktion zwischen nunmehr überschüssigem Iodat und dem Redoxreaktionsprodukt Iodid.
IO3- + 5 I- + 6 H+ > 3 I2 + 3 H2O
Das Iod bildet mit löslicher Stärke den bekannten blauen Iodstärkekomplex.
Es wird immer wieder die Frage gestellt, warum das Iodat nicht sofort mit dem Iodid reagiert, und wenn ja, was mit dem Iod passiert. Lesen Sie hierzu die Kurze Frage-Kurze Antwort 1141.
3 Oxidationsmittel Eisen(III)-chlorid
Die Gleichung der Redoxreaktion lautet:
2 Fe3+ + AscH2 > 2 Fe2+ + Ascox + 2 H+
(-> Versuch)
Als Indikator gibt man Ammoniumthiocyanat zu. Nach dem Äquivalenzpunkt bilden die überschüssigen Eisen(III)-Ionen den roten Thiocyanatokomplex.
4 Oxidationsmittel Dichlorphenol-indophenol
(DCPIP; Tillmanns Reagenz)
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