Vorwort

Didaktisch-methodische Vorbemerkungen zur Ascorbinsäure-Webseite

Die Behandlung biochemischer Wirkstoffe, namentlich der Vitamine, ist fester Bestandteil des naturwissenschaftlichen Unterrichts. Besonders Vitamin C (Ascorbinsäure) ist für den Unterricht leicht zugänglich. Die Mangelerscheinungen sind jedem bekannt, über das Vitamin wird auch viel geschrieben.
Im Chemieunterricht befasst man sich meistens überwiegend nur mit qualitativen und quantitativen Bestimmungsmethoden und vernachlässigt den überaus interessanten Chemismus der Ascorbinsäure. Dabei bietet die Chemie dieser Verbindung beste Voraussetzungen zur Behandlung schulrelevanter Inhalte wie z. B.:

Vor allem hervorzuheben sind die Redoxreaktionen der Ascorbinsäure, da es im Bereich der organischen Chemie nur wenig Redoxpaare gibt, die für die Schulpraxis geeignet sind. So sind beispielsweise die Redoxpaare Brenztraubensäure/Milchsäure oder NAD+/NADH wegen der sich an Redox-Elektroden nur langsam einstellenden Gleichgewichte für den Schulgebrauch ungeeignet. Mitunter können auch deswegen keine Redoxpotentiale experimentell erhalten werden, weil zusätzlich teure, als Redoxkatalysatoren wirkende Hilfssubstanzen („Mediatoren") benötigt werden.
Die Ascorbinsäure besitzt außer dem sich schnell einstellenden Redox-Gleichgewicht weitere günstige Voraussetzungen für die experimentelle Schulchemie: Sie ist billig, ungiftig und leicht zu handhaben und kann deshalb unbedenklich ohne großen Aufwand in aussagekräftigen Schülerexperimenten eingesetzt werden.

Da der Redoxcharakter von Vitamin C auch für die biologische Wirksamkeit bedeutsam ist, bietet das Thema "Ascorbinsäure" Möglichkeiten zum Einsatz im fächerübergreifenden Unterricht. Das gilt auch für das Fach Geschichte. Die Entdeckung der Erde erfolgte schließlich durch welterobernde Seefahrer, die von der Vitamin C-Mangelkrankheit Skorbut geplagt und dadurch oft genug in ihre Grenzen verwiesen wurden.

Unsere Webseitensammlung lässt sich deshalb auch projektartig in Leistungskursen von Chemie oder Biologie einsetzen und demonstriert den Schülern, welche Reaktionsvielfalt mit einer Substanz zu erreichen ist.

Diese Webseite folgt u. a. den immer noch gültigen Anregungen und Texten in den Publikationen von R. Blume, H. J. Bader und M. Plauschinat [1] von 1982 sowie von H.-P. Haseloff und J. Mauch [11] von 1989.

Bei der Erstellung der Webseitensammlung "Chemie der Ascorbinsäure" hat Nadine Hinnenthal im Rahmen ihrer Staatsexamensarbeit für das Lehramt der Sekundarstufe II mit geholfen.


Weitere Texte zum Thema „Ascorbinsäure“


Literatur


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 30. April 2010, Dagmar Wiechoczek