Versuch: Herstellung von Phenolharzen

Demonstrationsversuch; 10 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Anmerkung
Dieser Versuch zeigt, wie man durch Änderungen der Reaktionsbedingungen (hier: Änderung der Konzentration von Formaldehyd) die Eigenschaften von Kunststoffen ändern kann. Je mehr Formaldehyd zugegeben wird, desto eher können die Moleküle des Kunststoffs untereinander vernetzt werden. Damit nimmt seine Festigkeit zu und seine Löslichkeit ab.

Geräte
Reagenzgläser, Bunsenbrenner, Reagenzglasklammer.

Chemikalien und Material
Phenol (C), frische Formaldehydlösung (w = 37 %) (T), konzentrierte Salzsäure (C), Essigsäureethylester (F).

Achtung! Schutzbrille. Die Mischung kann sich stark erhitzen und aus dem Reagenzglas spritzen.
Formaldehyd wirkt allergisierend.

Durchführung

a Niedrige Formaldehydkonzentration
Fülle ca. 1,5 g Phenol und 3 ml Wasser in ein Reagenzglas. Dann fügst du 5 Tropfen Formaldehydlösung und 1,5 ml konzentrierte Salzsäure zu.
Erhitze die Mischung vorsichtig kurz bis zum Sieden. Nach dem Abkühlen fügst du 15 ml Wasser hinzu. Den sich bildenden weichen Tropfen aus Kunststoff untersuchst du auf seine Konsistenz und Löslichkeit in Essigsäureethylester.

b Hohe Formaldehydkonzentration
Stelle einen weiteren Tropfen des weichen Kunststoffs her, löse ihn aber nicht auf. Gib ihn in ein zweites Reagenzglas, das bereits 2 ml Formaldehyd und 2 ml Salzsäure enthält.
Erhitze die Mischung bis zum Sieden. Dabei bildet sich ein weißes bis rosafarbenes Harz, das hart und nicht mehr in Essigsäureethylester löslich ist.

Hinweis
Wenn der Versuch nicht funktioniert hat, liegt das im Allgemeinen daran, dass der eingesetzte Formaldehyd verdorben war.

Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 12. Februar 2012, Dagmar Wiechoczek