Energie aus Biomasse?

Es scheint vieles für die Nutzung von Biomasse für den Antrieb von Fahrzeugen zu sprechen. Das Stichwort ist "Nachwachsende Rohstoffe".

Formal wird bei der Verbrennung zwar genauso viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt wie gerade vorher durch die Pflanzen gebunden worden ist oder anschließend wieder gebunden wird.
Jedoch verläuft die Verbrennung von Biomasse nicht so einfach wie die von Heizöl oder Erdgas. Holz muss zunächst zur Gewinnung brennbarer Gase, das so genannte Holzgas, die sich teilweise im Kondensat niederschlagen, erhitzt werden. Dieses enthält Alkohole wie Methanol, Aldehyde, Carbonsäuren wie Essigsäure, Kohlenwasserstoffe (auch ungesättigte) und viele andere, niedermolekulare und zugleich gut brennbare organische Verbindungen, die z. T. giftig sind. Dazu gehören auch die Phenole, also die Alkohole aromatischer Kohlenwasserstoffe.

Ein weiterer großer Nachteil: In Holz und anderen Pflanzenresten ist mehr Stickstoff gebunden als in Erdgas oder Erdöl. Damit ist von vornherein die Menge an Stickoxiden, die sich beim Verbrennungsvorgang bildet, höher. Dasselbe gilt für Schwefel. Bei Feuerung mit Pflanzenresten ist die Luftbelastung beträchtlich, weil die Abgasreinigung entfällt.

Wird der nachwachsende Rohstoff extra für den Zweck der Verbrennung angebaut, so kommen noch die Schäden durch intensive Landwirtschaft hinzu. Dieses wird deutlich bei dem Alkohol als Treibstoff oder noch besser bei dem so genannten Biodiesel, für den es eine mehr als deutliche Ökobilanz des Umweltbundesamts gibt. Hinzu kommt, dass es in Zeiten des Ernährungsnotstands großer Teile der Menschheit als Luxus erscheint, Landwirtschaft zum Zwecke der Produktion von Treibstoffen zu betreiben.


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Letzte Überarbeitung: 08. Februar 2012, Dagmar Wiechoczek