Berechnung der durch die Atemluft freigesetzten Menge an Kohlenstoffdioxid

Experimente:
Versuch: Kohlenstoffdioxid entsteht bei Verbrennungsvorgängen und Atmung

Tabelle: Zusammensetzung von trockener ein- und ausgeatmeter Luft (Vol-%)
Einatmungsluft Gase Ausatmungsluft
21 Sauerstoff 17
0,035 CO2 4
78 Stickstoff 80
1 Edelgase 1

Grundlagen der Berechnung
Angenommen wird ein Junge im Alter von 14-18 Jahren, Grundumsatz etwa 10000 kJ/Tag. Körpergewicht 65 kg. Es folgt eine Überschlagsrechnung ausschließlich für den Grundumsatz ohne sonderliche körperliche Anstrengungen!

Die folgende Tabelle zeigt die notwendige Nahrungsaufnahme:

Nahrung pro Tag und kg Körpergewicht Gesamtmenge bei 65 kg (g)
1,2 g Fett 78
1,2 g Eiweiß 78
6 g Kohlenhydrate 390

Wir definieren durchschnittliche Strukturen bzw. den mittleren Oxidationszustand vom Kohlenstoff in den Nahrungsmitteln, aus denen jeweils ein CO2-Molekül gebildet wird:

    "Molmasse"
Fett -CH2- 14 g/mol
Eiweiß H-C-NH2 29 g/mol
Kohlenhydrat H-C-OH 30 g/mol

Daraus berechnen wir die "Molzahlen" der durchschnittlichen, in der täglichen Nahrung enthaltenen Bausteine:

Fettbaustein 78 g/29 g/mol = 5,6 mol
Eiweißbaustein 78 g/29 g/mol = 2,7 mol
Kohlenhydratbaustein 390 g/30 g/mol = 13,0 mol

Pro Tag wird daraus an CO2 gebildet:

     (5,6 + 2,7 + 13) mol = 21,3 mol CO2.

     Masse des gebildeten CO2 = 21,3 mol · 44 g/mol = 937,2 g Kohlenstoffdioxid.

Ein Mensch atmet allein im Grundumsatz pro Tag etwa 1 kg CO2 aus. Das sind bei 25 °C immerhin über 500 Liter Gas, also ein halber Kubikmeter an reinem CO2.

Wie groß ist die Jahresmenge des von allen 6 Milliarden Menschen ausgeatmeten Kohlenstoffdioxid?

     1 kg CO2 · 6 · 109 Menschen · 365 Tage = 2,19 · 109 t CO2

Die Menschen atmen pro Jahr ca. 2,19 Gigatonnen CO2 aus.

Diese Zahl erscheint zwar riesig, ist aber verglichen mit den Umsatzzahlen von Kohlenstoffdioxid auf der Erde (170 Gigatonnen) verschwindend gering. Übrigens beträgt die technische anthropogene Emission 7 Gigatonnen. Diese scheinbar geringe Abweichung reicht aber aus, zusammen mit anderen treibhausaktiven Gasen das Gleichgewicht durcheinander zu bringen.


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Letzte Überarbeitung: 12. Februar 2012, Dagmar Wiechoczek