Cracken von Rohbenzin

Im Erdöl bzw. im ersten Destillat Rohbenzin sind im Allgemeinen noch sehr viele langkettige Kohlenwasserstoffe enthalten, die zur weiteren Nutzung in kürzere Stücke zerlegt werden müssen. Die dazu genutzten Verfahren nennt man "Crack-Verfahren" (engl. to crack; zerbrechen).

1. Thermisches Cracken (1914)
Beim Erhitzen des Rohbenzins auf 1000 °C entstehen nicht nur kürzere Kohlenwasserstoffketten, sondern auch die wichtigen Chemierohstoffe Ethen, Propen, Buten und Butadien sowie Wasserstoff.

Hier ist beispielsweise die Synthese von Ethen aus n-Octan.

Allerdings entsteht bei der Reaktion zusätzlich Kohlenstoff, meistens in der Form von Ruß (nicht ganz genau als „Koks“ bezeichnet). Man setzt zur Vermeidung dieser Koksbildung noch Wasserdampf hinzu (steam cracking).


2. Katalytisches Cracken (Houdry-Verfahren, 1934)
Die bei der Erdöldestillation anfallenden Vakuumdestillate lassen sich bei 500 °C in der Dampfphase in Gegenwart von Katalysatoren wie Al2O3/SiO2 oder Zeolithen in hochwertige, klopffeste Mischungen mit hoher Octanzahl überführen. Diese bestehen vor allem aus ungesättigten Olefinen, verzweigten Isoparaffinen und Aromaten.


3. Hydrocracken
Durch Zusatz von Wasserstoff wird beim katalytischen Cracken die Bildung von ungesättigten Verbindungen vermindert. Außerdem wird das Rohbenzin zugleich katalytisch entschwefelt.


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Letzte Überarbeitung: 11. Oktober 2006, Dagmar Wiechoczek