Was ist der Unterschied zwischen passivem und aktivem
Korrosionsschutz?
Passiver Korrosionsschutz
Das zu schützende Werkstück und das angreifende korrosive Medium (Wasser,
Elektrolytlösungen, Luft...) werden voneinander durch Überzüge getrennt.
Beispiele sind Anstriche (Mennige, Chromat, Phosphat), Lackierung,
Kunststoffbeschichtung, galvanisch abgeschiedene Metallschichten,
Feuerverzinken, Plattieren, Einölen und Einfetten, Emaillieren... Diese Überzüge
nennt man Korrosionsschutzmittel.
Zum passiven Korrosionsschutz gehört auch die spontane Passivierung. Dabei
überziehen sich manche Metalle spontan mit einer dichten Schicht ihres Oxids; das
verhindert den weiteren Zutritt der wichtigsten Korrosionskomponenten, also von
Sauerstoff und von elektrolythaltigem Wasser. Typische Beispiele sind Aluminium,
Chrom, Zinn, Zink und in stark oxidierendem Milieu wie konzentrierter Salpetersäure
auch Eisen selbst. Dieser passive Korrosionsschutz ist nur begrenzt haltbar. Er wirkt
bei Aluminium zum Beispiel nicht im sauren oder alkalischen Milieu.
Die spontane Passivierung wird durch Beizen oder anodische Oxidation (Eloxieren)
verstärkt.
Aktiver Korrosionsschutz
Es wird direkt in die chemischen bzw. elektrochemischen Reaktionsabläufe
eingegriffen.
Das betrifft zunächst die an der Korrosionsreaktion beteiligten Stoffe, nämlich das
Material des Werkstücks und das korrosive Medium.
Ersteres beeinflusst man durch Entwicklung korrosionsbeständiger
Metalllegierungen.
Das angreifende Medium verändert man durch Trocknung (Wasser entfernen),
Entsalzen oder durch Zusatz von Inhibitoren. Das sind sauerstoffzehrende
Verbindungen wie Hydrazin oder Sulfit.
Man kann auch die Redoxreaktion direkt beeinflussen, indem man sie blockiert. Das
geschieht im Allgemeinen durch kathodische Polarisation mit Hilfe von Opferanode
oder Fremdstrom. Dadurch wird die Bildung von positiven Eisen-Ionen verhindert,
die ja Voraussetzung zur Rostbildung ist.
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