Anfragen wegen Facharbeiten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

Facharbeiten 120
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F: Ich hätte noch eine Frage, bezüglich meiner Facharbeit der Stärkefolie.
Ich habe den Versuch mit unterschiedlich Prozentigen Glycerinlösungen durchgeführt um etwas mehr schreiben zu können. Ich wollte sie erstens frage, was das w bei zum beispiel w=55% bedeutet, bzw wie man dieses dann ausspricht, ist ja nicht die konzentration, oder!?
Meine zweite frage wäre, ob das möglich ist, dass wenn das w(Glycerin)=20% beträgt, eine relativ weiche folie entsteht und bei zum Beispiel über 60% die folie eher härter wird. Glycerin dient ja als weichmacher und da ist es doch eher besser wenn mehr davon in der Lösung ist oder!? Wie ist das alles zu erklären?

Ich wäre wieder mal wah´nsinnig dankbar um eine Antwort, sie haben mir bis jetzt schon sehr weitergeholfen.

Danke schon im Vorraus

MIt freundlichen Grüßen
(…)


A: 1) w steht für Masse/Gewichtsprozente (w vielleicht = weight). W spricht man wie w.

2) Wie kommen Sie darauf, dass zunehmende Glycerinkonzentration Folien verstärkt? Die Erhöhung der Konzentration an Glycerin führt nicht zu einer Verhärtung der Folie. Ist doch logisch: Wenn Sie zuviel Glycerin zugeben, wird Ihnen die Folie bald wegfließen, da sich keine Kristallisationspunkte für die Stärkemoleküle mehr finden. Hinzu kommt, dass durch das Glycerin zuviel Wasser absorbiert wird.


F: Das heißt also doch dann, dass ich bei zum Beispiel w(glycerin) = 20% und zum beispiel einem Volumen von 2ml in diesen 2ml 20%Glycerin sind und der Rest, die 80% wasser oder!? Somit ist die FOlie mit einem w von 20% Glycerin geschmeidiger als die mit 80% Glycerin, da mehr Wasser vorhanden ist!? Lieg ich da nun richtig mit meinen zwei fragen?
ICh danke sehr für ihre Bemühungen und hoffe ich nerve nicht zu sehr!?


A: Ich blick bei Ihren Angaben auch nicht mehr durch. Beraten Sie sich mit Ihrem Mentor.


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F: Betreff: Quantitative Bestimmung von Ascorbinsäure mit Kaliumiodat

Hallo DR.Blume!
Ich hab für mein Facharbeit versucht Hilfe dem, von Ihnen beschriebene, Verfahren der "Quantitativen Bestimmung von Ascorbinsäure mit Kaliumiodat" (/dc2/citrone/c_v08g.htm) den Ascorbinsäuregehalt von Äpfeln zu bestimmen. Hierzu hab ich zunächst aus den Äpfeln den Saft gepresst und dann versucht den Ascorbinsäuregehalt durch diese Titration zu bestimmen. Nun trat folgendes Problem auf: Obwohl ich noch gar kein Kaliumiodat dazugegen hatte, färbte sich die Lösung nach Zugabe von Schwefelsäure, Gelöster Stärke und Kaliumiodid blau, was eine Titration unmöglich machte. An der Iodidlösung lag es nicht, da ich extra eine neue anbereitet habe um dieser Fehlerquelle aus dem Weg zu gehen.
Ich fänd es toll, wenn sie mir vielleicht helfen könnten....


A: Haben Sie alle Konzentrationsangaben genau eingehalten? Ihr Problem spricht dafür, dass Sie zu konzentrierte Schwefelsäure genommen haben.
Oder Ihr Kalium-Iodid war doch vergammelt…


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F: Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Facharbeit in Chemie und bemühe mich gerade darum möglichst gute Versuchsanordnungen für meinen praktischen Teil zu finden.

Das Thema lautet: "Isolierung und Untersuchung ausgewählter Fette und fetter Öle"

Deshalb wollte ich Sie darum bitten mir noch konkretere Ideen für mein spezifisches Facharbeitsthema zukommen zu lassen. Dabei wäre mir vor allem daran gelegen, wenn Sie mir Anreize zu Ihrer Meinung nach guten und interessanten Versuchen mitteilen könnten.

Um Ihnen einn Eindruck zu verschaffen, was meine Aufgabe sein wird, habe ich Ihnen bereits das Thema genannt und will Sie noch darauf hinweisen, dass mein Kursleiter Vorschläge gemacht hat wie:

- Bestimmung von Kenngrößen wie Iodzahl, Säurezahl und Verseifungszahl oder die spezielle Arbeit mit einem Stoff --> Beispiel: Analyse von Butter unter diversen Gesichtspunkten.

Wenn Sie mir einiges Material zuschicken würden, würde mir das sehr helfen.


A: In unserer Webseitengruppe zur Lebensmittelchemie der Milch sind Texte und Experimente aufgeführt. Außerdem gibt es dort Hinweise für weiterführende Lit.
Die umfangreichen Vorschläge, die Ihnen Ihr Fachleiter gemacht hat, zeigen aber, dass er sich über den Umfang dieser Arbeit nicht im Klaren ist. Denn allein die von Ihnen genanten Kenngrößen zur Fettanalytik sind sehr aufwendig und erfordern große Erfahrung und Fingerspitzengefühl.


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F: Betreff: Adrenalinsynthese
Ich bin ein Schüler im 10 Jahrgang auf der (…). Ich habe eine Frage, die das Fachkollegium der Schule leider auch nicht präziser beantworten kann. Darum wende ich mich an sie, in der Hoffnung eine Antwort von ihnen zum diesbezüglichen Thema zu erhalten:
Es geht um den Landeswettbewerb Jugend Forsch, an dem ich mit einigen Mitschülern teilnehmen möchte. Wir haben das Vorhaben, eine Adrenalinsynthese duchzuführen, wir wissen jedoch ausser der fast undurchführbaren Biosynthese von Phenylalanin keine andere Möglichkeit Epinephrin herzustellen.
Ich würde mich sehr über einige Vorschläge freuen!


A: Ich kenne keine Adrenalinsynthese, die durch Schüler machbar wäre. Der übliche Weg ist der Syntheseweg von F. Stolz (1904), mit dem die Struktur beweisen wurde. Lest dazu im Lehrbuch der Organischen Chemie von H. Beyer (S. Hirzel-Verlag) nach.

Erkundigt euch, ob ihr den Stoff überhaupt herstellen dürft. Adrenalin ist ein Stoff mit dem Gefahrensymbol (T+). Wenn ihr den hergestellt habt, seid ihr in Lebensgefahr. Hinzu kommt, dass die Synthesen einiger dieser Catecholamine oftmals zur Beschaffung von Rauschgift dienen. Also Vorsicht…

Wenn ihr dennoch diese Stoffe herstellen wollt, dann findet ihr im Internet viele Rezepte, denn die „Szene“ ist sehr aktiv…


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F: Subject: FA Luciferin-Luciferase-System
Ich hoffe sehr, dass Sie mir als Biochemiker helfen können. Mein Problem ist Folgendes: Bei der Reaktion von Luciferin mit Magnesium(II)-Ionen, ATP und Luciferase als Enzym entsteht Luciferyl-Adenylat und anorganisches Pyrophosphat. Als nächstes reagiert nach meinen Quellen das Luciferyl-Adenylat mit molekularem Sauerstoff aus der Luft zu einem cyclischen Peroxid. (Warum cyclisch?) Danach wird durch Abspaltung von AMP das Dioxetanon gebildet. Angeblich wird das Dioxetanon durch intramolekulare Umstrukturierung decarboxyliert, sodass Oxiluciferin in angeregtem Zustand in der Keto- und Enolform entsteht. Beim Übergang in den energetischen Grundzustand wird nun Licht emittiert. Meine Frage ist nun: Stimmt die Dacarboxylierung? Passiert das wirklich? Und was geschieht mit dem Oxiluciferin? Kann es irgendwie zurück zum Ausgangsstoff Luciferin reagieren? Enzyme katalysieren ja sowohl die Hin- als auch die Rückreaktion.


A: Zu Ihrer Frage: Sie beschreiben die Reaktionsfolge richtig. Aber hinsichtlich der Feinheiten bin ich überfragt.
Die Rückbildung von Luciferin halte ich für unwahrscheinlich: Carboxylierungen sind sehr energieaufwendig. Hinzu kommt, dass Luciferin offensichtlich aus einer Aminosäure gebildet wird – z. B. aus Cystein. Es ist „billiger“, diese neu einzubauen, als ein CO2-Molekül zu aktivieren. Aber wie gesagt – nur eine Vermutung.

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Letzte Überarbeitung: 24. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek