Anfragen wegen Facharbeiten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

Facharbeiten 121
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F: hallo,
ich habe vor kurzen mein facharbeitsthema bekommen und weiß überhaupt nicht wie ich anfangen soll.
das thema ist: kristalle und deren geometrische struktur was kann man dazu alles schreiben? es ist ja ein bischen mehr als nur kristalle züchten und erklären wie sie aussehen. aber ich finde im internet so wenig über das thema.
was gehört eigentlich in die gliederung rein?
ich wäre über ein paar tipps wirklich dankbar.
MfG
(…)


A: Schauen Sie doch einmal in unsere Webseitengruppe zur Kristallchemie. Da steht eine Menge dazu drin… Außerdem können Sie sich an die dortige Gliederung halten.


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F: Betreff: Facharbeit Chemie: Oxidation von Salicin zur Salicylsäure

Mein Name ist …. Ich besuche zur Zeit die 13. Klasse des Rottmayr-Gymnasiums in Laufen. Zur Zeit arbeite ich an meiner Facharbeit in Chemie, die die Herstellung der Acetylsalicylsäure beinhaltet. Da bei der Kolbe-Schmitt-Synthese wie auch bei dem Reimer-Tiemann-Verfahren Stoffe wie Natriumphenolat oder Chloroform verwendet werden, welche für den Gebrauch in der Schule schwierig und gefährlich sind, habe ich mich dazu entschlossen, die Salicylsäure aus der Weidenrinde zu gewinnen.
So habe ich bereits getrocknete und zerkleinerte Rinde der Purpurweide mit Methanol in einer Soxhlet-Apparatur extrahiert und das Extrakt eingeengt. Jedoch haben sich noch keine Salicinkristalle herausgebildet.
Nach meiner Kenntnis hat der italienische Chemiker R. Piria 1838 Salicin mit Dichromat zur gut kristallisierenden Salicylsäure oxidiert. Jedoch habe ich in meinen Quellen noch keine genauen Angaben zu der Reaktion gefunden. So wäre für mich die dabei verwendete Konzentration an Dichromat von großem Nutzen.
Bei meiner Recherche im Internet bin ich unter anderem auf ihre Homepage gestoßen und hoffe nun, dass Sie mir vielleicht mit genauen Angaben zu der Oxidation von Salicin, Literaturtipps oder sonstigen Informationen behilflich sein könnten.
Ich wäre ihnen sehr verbunden.


A: Salicin ist das Glykosid des Salicylalkohols. Das „mal so locker“ zu isolieren ist schwierig, da es verschieden glykosyliert vorliegt und deshalb nur schwer kristallisiert. Allein die gelungene Isolierung wäre schon eine Facharbeit wert.
Als nächstes müssen Sie das Glykosid spalten (z. B. durch Säurebehandlung), um vernünftige Reaktionsbedingungen für die Synthese von Aspirin zu erhalten.
Wenn Sie dann den Alkohol vorliegen, gereinigt und identifiziert haben (z. B. über den Schmelzpunkt 86 °C), können Sie an die Oxidation gehen. Dabei müssen Sie bedenken, dass es sich bei einem kernsubstituierten Phenol um sehr empfindliche Substanz handelt.
Zur Oxidation mit schwefelsaurer Dichromatlösung: Soviel ich weiß, ist den Schülern auch das Arbeiten mit Dichromat verboten.
Vorschriften zur Oxidation finden Sie ansonsten im Lehrbuch „Organikum“. Bitten Sie den Lehrer, Ihnen das Buch zur Verfügung zu stellen.


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F: Betreff: Literatur zu nachwachsenden Rohstoffen

Zunächst einmal möchte ich Ihnen ein großes Lob für ihre Hompage aussprechen. Sie hat mir bis jetzt bei meiner Facharbeit sehr weitergeholfen.
Doch nun meine Frage an Sie: Woher kann ich Ihre Literatur aus dem Literaturverzeichnis zu nachwachsenden Rohstoffen, vor allem Nummer 6 und 8, beziehen?


A: Die Zeitschriften sollten entweder in Ihrer Schule oder in jeder Uni-Bibliothek erhältlich sein. Fragen Sie Ihren Mentor. Vielleicht können Sie die Zeitschriften auch im Internet abrufen.

[6] R. Blume, H.J. Bader, Themenheft "Nachwachsende Rohstoffe", Naturwiss. Unterr. Chem. 37 (1989).
[8] H. Sommerfeld, R. Blume, Abbaubare Folien auf Stärkebasis, MNU 44/2 (1991), 93-96.


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F: Betreff: Wunderkerzen Stickoxide
Auf Ihrer Internetseite habe ich gesehen, dass sie einiges Zum Thema Stickoxide und auch Wunderkerzen haben. Ich mache eine Facharbeit im Leistungskurs Chemie zum Thema Wunderkerzen deren Bestandteile und Verbrennungsprodukte. Haben Sie hierzu noch weiteres Material? Momentan habe ich noch das Probleme das ich nicht genau weiß wie die Stickoxide entstehen. Ich weiß, dass der Luftstickstoff mit dem Luftsauerstoff zu Stickstoffmonoxid reagiert und das NO dann weiter zu Stickstoffdioxid oxidiert wird. Aber kann man das nicht noch genauer erklären?? Entsteht wenn man wie sie es auch beschreiben die Wunderkerzen unter Wasser verbrennt also kein Stickoxide??
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich kurz Zeit nehmen könnten und mir die Fragen beantworten könnte.


A: Ich gehe davon aus, dass Sie wissen, wie die Wunderkerzen stofflich zusammengesetzt sind. Dann werden Sie feststellen, dass darin auch Nitrat enthalten ist.
Wenn Sie unsere Webseiten zum Thema Abgase/Stickoxide lesen, werden Sie herausbekommen, dass es Möglichkeiten gibt, Nitrat/Nitrit/NOx und andere N-Oxide ineinander zu überführen. Also bilden sich auch Stickoxide unter Wasser. Warum verbrennen Sie überhaupt Wunderkerzen unter Wasser?
Wenn das, was wir über die Stickoxide bringen, nicht ausreicht: Ich empfehle Ihnen die Lektüre des Stickstoffteils in der Anorganischen Chemie von Holleman/Wiberg. Das Lehrwerk wird Ihnen Ihr Lehrer sicherlich zur Verfügung stellen.


600
F: Sehr geehrter Herr Blume,
ich beschäftige mich zur Zeit mit meiner Facharbeit über Margarine und soll unter anderem einige Ihnhaltsstoffe nachweisen. Die Versuche klappten zumeist, die reaktionen verstehe ich jedoch nicht.Zuerst musste ich Sorbinsäure nachweisen durch folgende versuchsbeschreibung:

Einige Halbfettmargarine können Konservierungsstoffe enthalten. Hierbei verwendet man bei Margarine Sorbinsäure oder deren Salze. Im Folgenden werde ich nun Sorbinsäure qualitativ in Margarine nachweisen. Ich verwendete dabei:
-Halbfettmargarine, welche laut Packungsangaben ....... enthält
-Sonnenblumenmargarine, welche angeblich frei von Konservierungsstoffen ist

Zur Versuchsdurchführung wird je etwas Margarine in einem Reagenzglas mit 1 ml Etherextrakt vermischt und zum Lösen gebracht. Anschließend gibt man 4 ml Schwefelsäure und 0,5 ml Kaliumdichromatlösung hinzu. Beide Reagenzgläser werden nun in ein siedendes Wasserbad gegeben und anschließend mit 2 ml Thiobarbitursäure versetzt. Nach ca. 5 Minuten zeigt sich bei der Lösung welche die Halbfettmargarine enthält eine rote Färbung. Die Lösung mit der Sonnenblumenmargarine hat sich grün gefärbt. Um nun zu beweisen, dass die Sorbinsäure die Ursache der Rotfärbung ist, führe ich einen Blindversuch mit Sorbinsäure durch. Bei diesem Versuch entsteht wiederum eine Rotfärbung. Somit hat sich bestätigt, dass die Halbfettmargarine den Konservierungsstoff Sorbinsäure enthält. Doch was passiert bei dieser Reaktion? Den Cholesterin und Vitamin E nachweis auf ihrer homepage kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich bin wirklich sehr verzweifelt und wäre ihnen deshalb dankbar für eine schnelle und klare Antwort.


A: Es wäre immer hilfreich, wenn Sie bei Fragen zu bestimmten Versuchen und Inhalten gleich die URLs mitteilen würden.
Aber soviel zu Ihrer Anfrage: Es gibt für diese antiken Nachweisreaktionen fast immer keine exakten Erklärungen. Das sind Reaktionen, die irgendwann einmal durch Zufall entdeckt worden sind, die natürlich einen wissenschaftlich exakt erklärbaren Hintergrund haben (z. B. Bildung von Aldehyden oder Heterocyclen, die mit den „Nachweisreagenzien“ zu Farbstoffen unbekannter Struktur koppeln). Es interessiert einfach niemanden, was da passiert.
Schreiben Sie das entsprechend. Sollte Ihr Lehrer damit nicht zufrieden sein, verweisen Sie ihn an mich…

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Letzte Überarbeitung: 24. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek