Anfragen wegen Facharbeiten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

Facharbeiten 156
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F1: Ich heiße (…), gehe in die 13.KLasse und haben in meinem Chemie LK das Facharbeitsthema "die Chemie rund ums Hühnerei"!

Ich finde Ihre Seite sehr nützlich und sie hat mich schon um einiges weiter gebracht. Trotzdem wollte ich Sie fragen, ob Sie mir generell helfen könnten wenn ich ihnen meine Facharbeitsgliederung mit einzelnen Fragen schicke!?
Ich hoffe auf eine positive Antwort, da mich schon viele andere Uni-Professoren abgewiesen haben!
Liebe Grüsse (…)

Könnten Sie mir bitte beantworten wieso das Eigelb, gelb ist?
Danke schon mal im Vorraus!


A1: Die Gliederung sollten Sie mit Ihrem Mentor besprechen. Zur Gelbfärbung: Das liegt an den Carotinoiden.


F2: Danke! kann ich die irgendwie nachweisen? aus was setzen die sich zusammen und sind sie immer gelb?


A2: Zu den Carotinoiden schnappen Sie sich ein Bio-Buch und schauen nach. Ihre Farbe variiert von Farblos über Gelb nach Tiefrot.
Man kann die Stoffe durch Extraktion mit Heptan isolieren. Üben Sie mit Paprikapulver oder Tomatenmark. Auch Trockenkarotten sind geeignet.
Beim Eigelb gibt es insofern Schwierigkeiten, weil sich wegen des Lecithins immer Emulsionen bilden und eine Trennung der wässrigen von der unpolaren Lösemittelphase nicht gelingt. Versuchen Sie es mit Eipulver.
Einzel-Nachweise sind schwierig. Aber als ungesättigte Verbindungen reagieren sie alle mit Bromwasser.


F3: Wie kann ich einen Versuch durchführen, um zu zeigen, dass das Ei umso älter es wird immer mehr co2 aus der Schale ausstößt?


A3: Dazu ist mir kein für die Schule geeigneter Versuch bekannt. Es fehlen Ihnen die apparativen Möglichkeiten zur quantitativen Gasanalyse. Vor allem müssen Sie auch vergleichbare Proben nehmen. Dazu benötigen Sie eine Vielzahl von „Norm-Eiern“.
Es wäre sicherlich ein Thema für eine Diplomarbeit für Biologen…


F4: Als erstes wünsch ich Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr!
Ich wollte Sie fragen, ob ich Ihnen meine Facharbeit zum Überlesen schicken darf?


A4: Leider habe ich dazu keine Zeit. Auch Ihnen wünsche ich ein gutes Neues Jahr und viel Erfolg in der Schule.


F5: Ich hätte eine Frage zur Wirkung des Lethicins im Eigelb als Emulgator!?
Wie wirkt es da und was bindet es?
liebe Grüsse (…)


A5: Zum Lecithin und seiner Chemie haben wir den Tipp Nr. 84. Da sollte alles zu Ihrer Frage drinstehen.


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F1: Hallo Herr Blume,
ich habe gleich mehrere Fragen an Sie. Ich habe schon im Internet nach Anleitungen gesucht jedoch kaum genaue, bzw. ziemlich komplizierte Versuchsanleitungen gefunden.
Ich schreibe in Chemie eine Facharbeit über den Coffeingehalt in verschiedenen Lebensmitteln. Ich habe schon ihre Anleitung über die Extraktion von Coffein aus Tee mir angeschaut. Ich wollte es nur mit Kaffee machen. Läuft der Versuch genauso ab? Des weiteren möchte ich den Coffeingehalt in Cola und Red Bull bestimmen, reicht es einfach aus es mit Chloroform zu mischen und dann irgendwie verdampfen. Mein Lehrer wollte gerne, dass ich den Gehalt mit Hilfe eines Photometers bestimme, er hat selbst jedoch noch nie damit gearbeitet, ich weiß aber, dass ich zuerst eine Eichkurve erstellen muss. Reicht es aus das reine Coffein in Wasser zu lösen?
Ich würde mich über eine Antwort von ihnen sehr freuen und danke schon mal im Voraus.
MFG


A1: Ich nehme an, dass der Versuch gleich verläuft, wenn Sie statt Teeblättern grüne Kaffeebohnen nehmen. Bei gebranntem Kaffee reicht Soxhlet-Extraktion der zerkleinerten Bohnen mit Chloroform aus. Wie es bei wasserhaltigen Getränken ist, weiß ich nicht. Fragen Sie ein chemisches Untersuchungsamt.
Zu den Eichkurven: Nehmen Sie zuerst das Spektrum von Coffein auf. Falls Sie fragen wollen: Mir liegt kein Spektrum vor. Aber ich kann sagen, dass es im UV-Bereich absorbiert. Dann wählen Sie die optimale Wellenlänge.
Nach meiner Meinung würde allein die Gewinnung von Coffein aus Kaffeebohnen für eine Facharbeit ausreichen.


F2: Danke für ihre Hilfe. Ich habe eben Emails zu verschiedenen chemischen Versuchungsämtern geschrieben. Und werde am Montag mit meinem Lehrer über die Facharbeit noch einmal sprechen und genau planen.
Nochmals vielen Dank für ihre Hilfe
MFG


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F: Mein Name ist (…) und ich wollte mich erkundigen ob sie mir sagen können wofür man bei dem Nachweis von Vitamin C Stärke Lösung, sowie Schwefelsäure hinzugeben muss.
das experiment ist hier beschrieben:

http://www.chemieunterricht.de/dc2/auto/reagenzl.htm

nach meinen Informationen sind die Reaktionen folgendermaßen:
IO3- + 5* I- + 6H+ ---> 3*I2 + 3*H2O
C6H8O6 + I2 ----> C6H6O6 + 2*H+ + 2*I-

ich denke mal dass die Schwefelsäure für die Lieferung der Protonen bestimmt ist, aber was genau hat die Stärke Lösung damit zu tun.

ich hoffe sie können mir schnell weiterhelfen

MfG (…)


A: Die Schwefelsäure sorgt tatsächlich nur für die Protonen. Salzsäure darf man nicht nehmen, da Chlorid mit Iodat reagieren kann.

Zu Ihren Reaktionsgleichungen: Es ist letztlich egal, ob nun Iodat mit AscH2 reagiert oder Iod. Das ist für die Stöchiometrie des Experiments unwichtig.

Zur Stärkezugabe: Wissen Sie wirklich nicht, dass man mit löslicher Stärke Iod nachweist? Hier ist es das überschüssige Iod, das bleibt, wenn die AscH2 zu Ende titriert ist.

Wir beschreiben das Verfahren übrigens nicht auf der von Ihnen angegebenen Webseite, sondern hier.


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F: Auf ihrer Seite " http://www.chemieunterricht.de/dc2/nachwroh/nrv_05.htm " wird ein Anleitung zu einem Chemieversuch dargestellt. Ich wollte im Rahmen meiner Facharbeit diesen Versuch durchführen, wobei mir aber von meinem Chemielehrer bei der Vorbesprechung erklärt wurde das dieser Versuch nicht praktikabel sei, da die giftige Chemikalie Dimethylformamid verwendet wird ,welche für Schülerversuche nicht zugelassen ist.


A: Danke für den Hinweis. Dann dürfen Sie den Versuch eben nicht machen. Er ist übrigens ausdrücklich als Lehrerversuch deklariert. Also erst mal richtig lesen…

Aber Sie können sich wenigstens mal die Vorschrift ohne Vergiftungsgefahr ansehen, um zu erfahren, was Sie machen dürften oder müssten, wenn Sie Chemie oder andere Naturwissenschaften studieren würden oder gar Industrie-Chemiker wären…

Wir kommen mit der Anpassung unserer Texte gar nicht so schnell nach, in welchem Tempo die Chemikalienvorschriften geändert werden.

Übrigens gibt es auch ein Verbot für den Gebrauch von Phenolphthalein in Schülerhand. Nehmen wir also Rotkohlsaft, solange der nicht verboten wird.

Ich meine, wir schaffen auf diese Weise den Experimentellen Naturwissenschaftlichen Unterricht komplett ab und bereiten die Jugend „entsprechend“ auf den Berufsalltag vor.

Ich bin mir aber sicher, dass Ihr Lehrer sein Auto (und seine Schüler, die nicht alle Fahrrad fahren, deren Autos) immer noch ohne feuerwehrlichen Atemvollschutz (also mit Gasmaske) betanken. Warum ich das sage? Achtung: Inhaltsstoffe des Benzins sind cancerogen - ohne dass man ihren Gebrauch verbietet.

Nun gut, werden Sie sagen, Sie trinken das Benzin ja nicht. Aber warum nimmt man an, dass Sie als Schüler DMF (Dimethylformamid) trinken? Oder Phenolphthalein essen?

Das Gleiche gilt (ohne Ihnen etwas unterstellen zu wollen…) für Ihren und des Lehrers feierabendlichen Bier- oder Weinchenschluck: Ethanol steht im begründeten Verdacht, nicht nur gesundheitsschädlich für Leber und Milz zu sein, sondern zudem auch Krebs zu fördern.

Ich vermute deshalb: Bald wird die Nutzung von Alkohol in der Schule verboten werden.

Andere Lösemittel sind mir für dieses Experiment nicht bekannt.


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F1: Ich hab wie so viele hier leider auch ein kleines Problem... also ich schreibe meine Facharbeit im LK Chemie, als Thema hab ich mir Kaffee ausgesucht.Des ist auch eigentlich ganz interessant aber ich finde einfach keine Versuche zum Thema Kaffee...:(Ich hoffe das Sie mir helfen können und mir irgendeine Seite empfehlen oder mir nen Versuch sagen könnten.
Am besten wären Versuche über die Exatraktion von Koffein aus Kaffee oder irgendwas zu den Aromastoffen würde mir irrsinnig helfen.


A1: Wir haben eine Webseite zum Thema Coffein (das Wort für Chemiker und bei entsprechenden Recherchen immer mit C schreiben!). Da finden Sie wohl das, was Sie suchen.


F2: Ich muss für meine Facharbeit in Chemie einen Versuch zur Extraktion von Coffein aus Schwarztee durchführen. Ich habe auf ihrer Internetseite den Versuch mit der Soxhlet-Apparatur gefunden,der mir sehr geholfen hat.
Aber meine Chemielehrerin meinte, dass Chloroform als Extraktionsmittel zu giftig wäre und ob es da keine Möglichkeit gäbe ein weniger schädliches Mittel zu benutzen?
Könnten Sie mir vielleicht weiter helfen?


A2: Es gibt viele Lösemittel für Coffein. Leicht löslich ist es in Wasser und Ethanol. Das hat aber zum Nachteil, dass bei der Extraktion auch viele andere Stoffe mit extrahiert werden und als Verunreinigungen erst noch mühsam entfernt werden müssen.
In Chloroform ist Coffein zwar etwas weniger löslich, aber dafür werden weniger Verunreinigungen mitgenommen. Das gleiche gilt für Pyridin als Lösemittel. Optimal wären Ether und Tetrachlorkohlenstoff - darin ist Coffein aber unlöslich.

Es gibt durchaus Methoden für wässrige oder ethanolische Auszüge - aber dann muss man wissen, wie man das so erhaltene Coffein/Reststoffgemisch auftrennt - zum Beispiel durch komplizierte Säulenchromatografien.

Modern extrahiert man Kaffee mit überkritischem CO2.

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Letzte Überarbeitung: 26. August 2010, Dagmar Wiechoczek