Anfragen wegen Facharbeiten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

Facharbeiten 172
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F: Ich besuche die 11. Klasse eines Gymnasiums in der Nähe von Leipzig und möchte im Fach Chemie eine Facharbeit schreiben, deren Umfang in Bezug auf den Fließtext 15 - 20 Seiten betragen soll. In dieser Facharbeit möchte ich die Verwendung von Nitroglycerin als Sprengstoff der medikamentösen Anwendung gegenüberstellen.
Nun meine Frage: Können Sie mir Literatur empfehlen, die sich mit Aufbau, Eigenschaften usw. von Nitroglycerin beschäftigt, bzw. mit der medikamentösen Anwendung bzw. mit Nitroglycerin als Sprengstoff?
Vielen vielen Dank im Voraus


A: In meinen Webseiten finden Sie dazu eine Menge Inhalte. Geben Sie auf der Serverstartseite in die servereigene Suchmaschine „Nitroglycerin“ ein. Die ersten 10 Hits sollten ausreichen. Es ist heute auch in der Fachwissenschaft durchaus üblich, auch Internetwebseiten als Literatur anzugeben.
Weiterführende Literatur? Dazu sollten Sie vor allem medizinischen Fachrat einholen - z. B. vom Apotheker oder von einem Arzt.


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F: Ich bin Schüler der 11. Klasse und muss eine Seminararbeit zum Thema “ Angewandte Herstellung von Fuselölen und chemische Analyse von Getränken auf Fuselöle” schreiben. Ich suche zurzeit nach Nachweismethoden, die Fuselöle in alkoholischen Getränken nachweisen. Dies muss durch einen Versuch im Schullabor durchgeführt werden. Ich habe bereits recherchiert und bin auf die Möglichkeit des Gaschromatographen gestoßen, aber mein Lehrer meinte, dies sei zu kompliziert für mich.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir diesbezüglich einen Vorschlag machen könnten.
Vielleicht könnten Sie mir zu diesem Thema auch eine geeignete Literatur empfehlen.


A: Es handelt sich bei den Fuselölen um eine äußerst heterogene Stoffgruppe, die unter anderem den Geschmack von alkoholischen Getränken beeinflusst - in kleinen Mengen positiv, in großen dagegen eher im Sinne einer Schädigung. Entstanden sind sie als Nebenprodukte der alkoholischen Hefegärung.
Darunter findet man z. B. längerkettige Alkohole, Carbonsäuren, Ester, Aldehyde, Terpene und Thiolverbindungen.
Mir ist außer der Gaschromatografie keine schulgeeignete Analysenmethode bekannt. Das Problem bei der Analyse ist aber, dass Sie auch über die Vergleichssubstanzen verfügen müssen.
Zu den Inhaltsstoffen empfehle ich dieses Buch:
H.-D. Belitz, W. Grosch, P. Schieberle: Lehrbuch der Lebensmittelchemie; Springer-Verlag, 6. Auflage, Berlin Heidelberg New York 2008.


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F: Ich schreibe im Moment an meiner Seminararbeit über Klebstoffe, dabei habe ich mich auf Polyurethanklebstoffe spezialisiert. Durch meine Recherche im Vorfeld bin ich vor allem auf segmentierte Polyurethane gestoßen. Das Problem ist nur, dass ich gerne eine praktische Arbeit schreiben würde, d.h. den Klebstoff selber herstellen und testen würde. Allerdings bin ich bis jetzt noch nicht auf einen passenden Versuch zur Herstellung eines solchen Kunststoffes gestoßen. Wenn sie einen Vorschlag zu einem solchen Versuch hätten wäre ich ihnen sehr verbunden.


A: Hierzu gibt es keine geeigneten Schulversuche. Schon die Herstellung von einfachen Blockpolymeren erfordert anspruchsvolles technisches Know-how. Das betrifft vor allem die konfigurations- und konformationssteuernden Katalyseverfahren.


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F: Hallo Prof. Blume, ich schreibe eine Facharbeit zum Thema: Albertas Ölsand- Einfluss der Ölproduktion auf die Umwelt und hätte ein paar Fragen zum Thema des Ölreinigens. Es wird immer gesagt, dass durch die Separation giftige Stoffe entstehen die in Seen auf dem Abtragungsort zurückbleiben, doch es wird nicht gesagt welche Stoffe dies sind. Um auf die Umwelt eingehen zu können würde ich dies gerne wissen. Daher wollte ich Sie fragen ob sie Material über Ölsandtrennung hätten und was für chemische Stoffe beim Trennen verwendet werden.


A: Dazu kann ich leider nichts Genaues sagen. Vielleicht helfen Anfragen bei Umweltorganisation wie der BUND weiter.


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F: Vielleicht mögen Sie sich an mich erinnern? Ich bin eine Schülerin aus der Schweiz und benütze für meine Maturaarbeit einen Ihrer Versuche. Ich melde mich wieder wegen dem Experiment “Herstellen von Gummi aus Latex”.
Da der Gummi nicht sehr schön aussah, mischte ich etwas Lebensmittelfarbe dazu. Vulkanisiert sah der Gummi sehr schön bunt aus, aber wenn er ins Wasser gelegt wurde, gingen die Farben wieder aus.
Nun wollte ich Sie fragen, ob Sie mir erklären können weshalb das so ist und was man anstatt der Lebensmittelfarbe hätte gebrauchen können, damit die Farbe nicht ausgeht?
Wenn Sie mir diese Frage beantworten könnten wäre ich sehr froh.


A: Lebensmittelfarben sind polare Substanzen und damit wasserlöslich - das müssen sie sein, damit der Körper sie rasch wieder ausscheiden kann.
Sie müssen deshalb unpolare Farben nehmen, die sich nicht in Wasser lösen, sondern sich an die Gummimatrix über van der Waals-Kräfte binden. Ähnliche benutzt z. B. der Druckerei-Fachmann. Vielleicht gibt der Ihnen eine Probe seiner Farben. Testen Sie auch einmal Tintenstrahldrucker-Flüssigkeiten. Sie können aber auch versuchen, fein zerriebene mineralische Pigmente wie zum Beispiel Lapislazuli oder Zinnober zuzumischen. Entsprechende Pigmente findet man auch in den Kartuschen von Farb-Laserdruckern.

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Letzte Überarbeitung: 20. November 2014, Dagmar Wiechoczek