3.4 Stundenverlaufsplanung

Zu Beginn wird ein kurzer Überblick über die Unterrichtseinheit gegeben. Genannt werden dabei nur die Themen der einzelnen Stunden. Danach erfolgt der Einstieg in die Inhalte der Doppelstunde. Dazu werden folgende Fragen aufgeworfen.

Die Antworten auf diese Fragen sollen gruppenteilig erarbeitet werden. Dazu wird die Klasse in vier Gruppen aufgeteilt, die jeweils ein anderes Informationsarbeitsblatt bekommen. Mit dessen Hilfe soll ein Vortrag erarbeitet werden und die wichtigsten Punkte auf einem Plakat festgehalten werden. Anschließend erfolgen die Vorträge. Im Anschluss werden Schülerfragen beantwortet. Dabei sollte sich der Lehrer möglichst zurückhalten und die Fragen erst einmal an die Klasse leiten. Nur falls dies erforderlich wird, greift der Lehrer mit Hilfestellungen ein oder gibt erweiternde Informationen.


3.5 Didaktisch-methodische Überlegungen

Die Übersicht über die Unterrichtseinheit soll bei den Schülern vor allem das Interesse wecken. Denn alle Stundenthemen haben einen Bezug zu dem Alltag und dem Interesse der Schüler. Des weitern können sich die Schüler so bereits vor dem Unterrichtsbeginn auf die einzelnen Stunden einstellen.

Die vom Lehrer oben aufgeworfenen Fragen, die den Einstieg in das Thema ermöglichen, sind für den Chemieunterricht typisch. Diese Punkte werden generell zuerst bei neuen Stoffen behandelt, da sie elementares Grundwissen für alle weiteren Fragestellungen sind. Naturwissenschaftlich interessierte Schüler haben daran auch Interesse. Die anderen Schüler werden zumindest bei der Beantwortung einiger Fragen Interesse an den Sachverhalten entwickeln.

Eine arbeitsteilige Gruppenarbeit für die Beantwortung dieser Fragen hat mehrere Vorteile. Zum einen kann so in einem relativ kurzen Zeitraum ein großes Spektrum an Informationen erarbeitet werden. Zum anderen kann so die Gruppenarbeit weiter eingeübt werden. Die Interaktion in einer Gruppe ist in heutiger Zeit für das weitere Berufsleben sehr wichtig. Besonders in den Naturwissenschaften wird dies immer stärker gefordert. Außerdem kann sich so jede Gruppe intensiv mit einem Themengebiet beschäftigen und die Inhalte aus den Texten erfassen und verstehen. Die Schüler haben so auch genug Zeit eigenes Wissen aus dem Alltag und aus ihren schulischen Vorerfahrungen mit einzubringen. Des Weiteren haben sie die Möglichkeit zu üben, wie sie anderen ihre Ergebnisse verständlich darstellen können und sich selbst zu präsentieren. Meistens ist es für Schüler zudem einfacher, Erklärungen ihrer Mitschüler zu verstehen, als die der Fachlehrer. Auch müssen sie den Vorträgen der anderen Gruppen die benötigten Informationen entnehmen. Diese Fähigkeiten werden besonders in einem Studium als Grundvoraussetzung erwartet. Auch in vielen Berufen wird diese Fähigkeit erwünscht.

Die Arbeit mit einem leicht verständlichen, fachlichen Text soll den Schülern die Möglichkeit geben, sich an diese Darstellungsformen zu gewöhnen und den Umgang mit diesen zu lernen. Denn besonders Schülern, die ein Abitur und ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule anstreben, werden mit fachlichen Texten noch viel arbeiten müssen.

Es wird gezielt der Entwurf eines Posters für den Vortrag gefordert, um bei den Vorträgen nicht nur den auditiven, sondern auch den visuellen Reiz der Mitschüler anzusprechen. So können die unterschiedlichen Lerntypen der Schüler besser angesprochen werden. Zudem dient ein Poster als grobe Gliederung des Vortrages.

Am Ende der Stunde sollten alle Schüler die Texte der anderen Gruppen bekommen. Dadurch sind sie nicht nur auf die Vorträge ihrer Mitschüler und ihre eigenen Mitschriften angewiesen. Dies kann positiv sein, denn oft bleiben selbst erarbeitete Ergebnisse und Informationen länger im Gedächtnis als solche, die nur bei einem Vortrag aufgenommen worden sind. Gerade ungeübten Schülern kann es am Anfang schwer fallen, alle relevanten Informationen aus einem Vortrag selbstständig mitzuschreiben. Sie haben dann die Möglichkeit fehlende Informationen aus den Texten der anderen Gruppen zu entnehmen.


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Letzte Überarbeitung: 18. Juli 2006, Dagmar Wiechoczek