4.4 Stundenverlaufsplanung
Zu Beginn der Stunde wird auf die Inhalte der letzten Unterrichtsstunde verwiesen. Einige dieser Inhalte sollen jetzt experimentell erarbeitet und vertieft werden.
Dazu werden Gruppen gebildet und die benötigten Materialien und Arbeitsblätter verteilt. Dann können die Schüler ihre Experimente selbstständig durchführen. Es bietet sich an, die Reihenfolge der Experimente einzuhalten, die durch die Arbeitsblätter vorgegeben werden. Denn der erste Versuch ist bei zwei Gruppen zeitaufwendig und die weiteren Versuche können während der Wartezeit durchgeführt werden. Generell kann für die Versuche ein Zeitraum von ca. 40 Minuten angesetzt werden.
Die Gruppe 3 hat experimentell nicht so lange zu tun. Jedoch benötigen sie viel Zeit zur Auswertung ihrer Versuchsergebnisse. Bei dieser Gruppe ist es sehr wichtig, dass sie ihre Ergebnisse genau dokumentieren. Ist dies geschehen, können weitere Informationen zu dem chemischen Aufbau der verwendeten Substanzen gegeben werden. Mit diesen Informationen sollen dann die Versuchsergebnisse durch die Gruppe 3 erklärt werden.
Nach Beendigung der Versuche sollten die Gruppen ihre Ergebnisse kurz vorstellen. Danach kann der jeweilige theoretische Hintergrund besprochen werden. Auch hier sollten die Schüler einen möglichst großen Anteil an den Erklärungen liefern. Nur im Notfall sollte der Lehrer mit Informationen weiterhelfen.
Am Ende der Stunde müssen dann die Materialien von den Schülern gesäubert und wieder zurückgestellt werden.
4.5 Didaktisch-methodische Überlegungen
Der lehrerzentrierte Einstieg erlaubt eine zeitsparende Eröffnung der Stunde. Dies ist möglich, da die Aussicht auf Versuche die Schüler ausreichend motiviert. Dadurch ist mehr Zeit für die Versuche vorhanden.
Die gruppenteilige Durchführung der Versuche ermöglicht es, ein großes Spektrum an Versuchen durchführen zu können. Selbst wenn jeder Schüler immer nur einen Teil der Versuche selbst durchführt, bekommt er die Chance, die anderen Versuche bei seinen Mitschülern zu beobachten. Deshalb sollten für die Versuche ca. 40 Minuten angesetzt werden.
Auch eine relativ große Gruppengröße von 4 bis 5 Schülern gibt ihnen die Möglichkeit, bei ihren
Nachbarn einen Blick auf die Apparatur zu werfen. Durch den meist engen Platz in den Chemieräumen,
müssen sie dafür noch nicht einmal ihren Arbeitsbereich verlassen. Ein Chaos im Klassenraum durch
ständig herumlaufende Schüler und ein ständiges gegenseitiges Ablenken werden dadurch vermieden.
Zusätzlich lernen die Schüler, sich gleichzeitig mit mehren Inhaltsbereichen und Aufgabenstellungen
zu beschäftigen. Diese Fähigkeit wird im späteren Berufsleben und auch in privaten Bereichen immer
von Nutzen sein. Gerade in dem Fachbereich der Chemie wird diese Fähigkeit sehr früh erwartet, denn
in der Chemie gibt es oft Versuche, die eine lange Wartezeit für die Experimentatoren beinhalten.
In dieser Zeit wird mit anderen Versuchen oder Tätigkeiten weitergearbeitet, die oft inhaltlich
nichts mit dem ersten Versuchansatz zu tun haben. Deshalb wird in der Chemie zwangsläufig an
vielen Sachen gleichzeitig gearbeitet.
Durch diese Arbeitsweise ist es wichtig am Ende der Stunde eine ausführliche Darstellung der
Experimente und deren Ergebnisse von den Schülern einzufordern. Die Schüler bekommen dadurch alle
relevanten Informationen.
Das gemeinsame Erarbeiten und/oder Besprechen der chemischen Inhalte stellt sicher, dass
alle Schüler diese erhalten, auch diejenigen, für die das gleichzeitige Arbeiten an mehreren
Inhalten und Objekten noch sehr anstrengend ist.