Versteinerungen - eine kurze Einführung

In den Alpen, in der Schwäbischen Alb, im Fränkischen Jura oder im Norddeutschen Mittelgebirge, aber auch im norddeutschen Flachland findet man herrliche Versteinerungen. Das sind Reste von Lebewesen, die vor vielen Millionen Jahren lebten. Vielleicht haben auch Sie einen Ammoniten auf Ihrem Schreibtisch liegen. Die Süddeutschen sprechen von „Schnecken“. Ammoniten sind keine Schnecken, sondern gehören zu den Tintenfischen.

Bild 1: Ammonit (Parkinsonia; Dogger). Durchmesser 6 cm
(Foto: Alex Blume)


Diese Tiere schützen sich mit Kalkschalen. Das gilt auch für Muscheln, Seeigel und viele andere Tiere mehr. Als die Tiere abstarben, blieb oftmals ihre Schale erhalten und wurde in den Bodenschlamm des Meeres eingebettet. Im Verlauf von Jahrmillionen verfestigte sich das Ganze zu Gestein, und die Tierreste wurden zu Versteinerungen. Man spricht von Petrefakten (lat. petros, Stein und facere, machen - also das „vom Stein Gemachte“) oder Fossilien (lat. fodere, ausgraben, also „das Ausgegrabene“).

Nun ist die Erdoberfläche sehr unruhig. Sie hebt und senkt sich - für uns kaum merklich. Aber es bilden sich ständig Gebirge. Dabei werden auch die nunmehr steinernen Meeresböden mit den Fossilien angehoben. So findet man nicht selten auf den Höhen der Alpen Fossilien.

Wenn die Gesteinsschicht durch Verwitterung oder im Steinbruch bzw. in der Tongrube an die Oberfläche gelangt, wird so manche schöne Versteinerung freigelegt.

Bild 2: Versteinerter Seeigel mit Stacheln (Cidaris coronatus; Malm). Durchmesser 5 cm
(Foto: Blume)


Fossilien sind nicht selten
Wenn man nur richtig hinschaut, kann man sie fast überall finden. Voraussetzung dafür sind Sedimentgesteine. Denn bei deren Bildung an Land oder im Meer wurden die abgestorbenen Tiere mit eingebettet. Auf dem folgenden Bild kann der aufmerksame Betrachter eine versteinerte Muschel entdecken...

Bild 3: Eine versteinerte Muschel in verwitterndem Tongestein
(Foto: Blume)

Es kommt nur darauf an, schöne und vollständige Exemplare zu finden. Das ist schon schwieriger. Und am schwersten ist es, wenn man die Fossilien aus dem Stein herauspräparieren muss. Da geht schon manches schief...

Mente et Malleo heißt deshalb der Wahlspruch der Geologen: „(Mit) Verstand und Hammer“. Das gilt nicht nur für das Finden und die wissenschaftliche Einordnung von Fossilien, sondern auch für das Präparieren.


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Letzte Überarbeitung: 08. Juli 2008, Dagmar Wiechoczek