Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 123
zurück        vor

771
F: In der Frage 588 schreiben Sie: Ethin hat eine höhere Schmelztemperatur (-81 °C) als Siedetemperatur (-84 °C). Es handelt sich bei -84 °C nicht um den Siedepunkt, sondern um den Sublimationspunkt (bei 1,013 bar).
Dazu hätte ich diese Frage: Wie soll ich mir das jetzt vorstellen? also bei Temperaturen unter 84°C ist Ethin fest und was passiert dann bis zur Zimmertemperatur? Erst gasförmig dann flüssig? Bei Zimmertemperatur ist es ja gasförmig, siedet es dann nicht irgendwo doch? Ich habe diese Frage meiner Chemielehrerin (Klasse 12) gestellt und sie konnte mir auch nicht sagen wie sich das verhält.....


A: Sublimierter Dampf wird nicht wieder flüssig, um dann zu sieden! Wenn man bei der Wärmezufuhr den Sublimationspunkt rasch durchläuft, wird der Siedepunkt erreicht.
Das können Sie selbst durchprobieren: Nehmen Sie statt Ethineis einige wenige Iodkristalle und heizen Sie diese einmal vorsichtig (ohne dass sie schmelzen) und das andere Mal rasch hoch. Im ersten Fall verdampfen die Kristalle, ohne dass sie schmelzen. Sie sublimieren. Im zweiten Fall schmelzen die Kristalle ohne sonderlich zu sublimieren; es bildet sich eine siedende Flüssigkeit, die verdampfen kann.


772
F: Wer hat die titrationen erfunden? Und wer die Iodometrie?


A: Die erste Titration wird Lavoisier zugeschrieben. Das Wort stammt auch aus dem Französischen und hängt zusammen mit Abmessen. Man benutzte den Begriff vor allem bei der Beschreibung der Zusammensetzung von Edelmetalllegierungen.
Die Begriffe "Quantitative und Qualitative Analyse" stammen von Berzelius. Liebig hat die Titrationen zur Bestimmung von Zusammensetzungen optimiert. Gay-Lussac untermauerte die Titrationsmethode wissenschaftlich. Mohr hat die Maßanalysen durch Erfindung der Normallösungen und der Büretten verfeinert. Fresenius führte komplette Analysengänge ein.
Die Iodometrie hat Bunsen erfunden.


773
F: In einem Versuch zur Auflösung von Silbermünzen benötige ich Salpetersäure mit einer Dichte von 1,2 g/ml, zur Verfügung steht mir 1,4 g/ml. Ist es richtig wenn ich 5 Teile Salpetersäure von der mit 1,4 g/ml nehme und sie mit 1Teil Wasser mische um auf 1,2 g/ml zu kommen?


A: Hierzu bedienen wir uns der Tabellen „7.1 Dichte und Gehalt wässriger Lösungen“ im Küster-Thiel. Den entnehmen wir, dass eine Salpetersäure mit der Dichte 1,40 g/ml 67%ig (Masse-%) ist, eine mit der Dichte 1,20 g/ml dagegen nur 33%ig. Dann gilt der Dreisatz

67 % • 100 g = 33 % • x g
x = 203 g

Das heißt, dass zum Verdünnen zu 100 g Salpetersäure 103 g Wasser zuzugeben sind.
(Dank an Herrn Köplin…)


774
F: Warum ist Wassermolekül mit einem Magneten vergleichbar? Welche Folgen hat diese Eigenschaft für den Siedepunkt von Wasser?
Ich bräuchte die Antwort noch heute wäre nett falls sie es schaffen würden mir so bald wie möglich zu Antworten ich danke ihnen im Voraus!


A: Wassermoleküle sind elektrische Dipole. Die hängen ähnlich wie Magnete (die ja auch Dipole sind) zusammen, und es muss eine Menge Energie zugeführt werden, um sie zu trennen. Deshalb hat Wasser so einen hohen Siedepunkt - verglichen mit den anderen ähnlichen Substanzen wie H2S, NH3 usw. Schau in unsere Wasserwebseitengruppe.


775
F: Meine Anfrage bezieht sich auf das unterschiedliche Verhalten von Marmelade und Honig nach Öffnen der Gläser.
In Marmeladengläsern sammelt sich nach dem Öffnen viel Flüssigkeit. Ist dabei eine Substanz hygroskopisch, wenn ja welche?
In Honiggläsern kristallisiert der Zucker nach dem Öffnen nach einigen Wochen aus, der Honig wird "schnittfest". Verdunstet hierbei Wasser oder bringe ich mit einem nicht ganz sauberen Löffel oder Messer Substanzen in den Honig hinein, die die Kristallisation bewirken. Woran liegts?


A: Marmelade enthält viele Kohlenhydrate und saure Polysaccharide. Die ziehen als hygroskopische Substanzen das Wasser an.
Honig ist eine übersättigte Zuckerlösung. Irgendwann bricht dieses metastabile System zusammen und der Zucker beginnt zu kristallisieren. Man kann ihn durch Erwärmen wieder schmelzen oder wenn man so will - auch wieder metastabil lösen.

Zurück zur Startseite


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 08. Mai 2009, Dagmar Wiechoczek