Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 196
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F: Ich will die alkalische Reaktion der Metalloxide zeigen. Das gelingt mir nicht mit Magnesiumoxid.


A: Wahrscheinlich wollen Sie Calciumoxid (gebrannten Kalk) mit Magnesiumoxid (Magnesia) vergleichen. Leider ist Magnesiumoxid, wenn es gealtert ist, in Wasser kaum löslich, so dass die erwarteten Reaktionen ausbleiben.

Gehen Sie deshalb so vor: Geben Sie in ein Glas Wasser mit einigen Tropfen Phenolphthaleinlösung. Verbrennen Sie darüber Magnesiumband (nicht in die Flamme schauen!) und lassen Sie dabei die weiße Asche in das Glas fallen. Schütteln Sie gut um. Die Lösung färbt sich tiefrot.


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F: Wie viel Kalorien sind in Senf enthalten?


A: Mir liegen die Daten einer Sorte "Mittelscharf" vor. 100 g Senf enthalten 388 kJ (oder 93 Kal).


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F: Ich habe noch alte Tupper-Gefäße herumstehen. Die hat meine Mutter auf irgendeiner Party erstanden. Sind die unbedenklich?


A: Tupperwaren gibt es seit 60 Jahren. Die Pötte bestehen aus Polyethylen (PE), enthalten kaum Zusatzstoffe und sind deshalb gesundheitlich unbedenklich. Das Ethen zur Herstellung von PE stammt übrigens aus der Erdölraffination, bei dem es (neben Propylen) in riesigen Mengen anfällt. Die Entwicklung der großtechnischen Synthese von PE fiel genau in diese Zeit: Wohin mit dem Abfallstoff? So wurde aus dem Abfall, den man früher einfach abfackelte, auch dank Earl S. Tupper seit etwa 1940 ein wertvolles Koppelprodukt der chemischen Industrie.


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F: Was sind Methyl-Cellulose und Carboxy-Methyl-Cellulose?


A: Es handelt sich in beiden Fällen um chemisch veränderte Cellulose. Die ist normalerweise völlig wasserunlöslich und nicht quellfähig. Dabei werden die Hydroxylgruppen verethert. Dazu nutzt man Methylchlorid bzw. Chloressigsäure in alkalischem Milieu.

Cellulose-O-CH3       Methyl-Cellulose (MC)

Cellulose-O-CH2-COO-Na+       Carboxymethyl-Cellulose (CMC)

Erstere ist zwar wasserabweisend, aber quellfähig, weil die Substituenten die Ausbildung von Kristallstrukturen bzw. Micellen stören.
Die andere ist wasserlöslich und von hoher Viskosität.
Die Eigenschaften variieren allerdings mit dem Grad an Veretherung.
MC benutzt man zum Beispiel zum Verbessern der Brotstruktur. CMC dient u. a. zur Konsistenzverbesserung von Marmeladen oder Speise-Eis.

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Letzte Überarbeitung: 05. Februar 2014, Dagmar Wiechoczek