Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 24
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F: Woher bekomme ich Buttersäure?


A: Wofür brauchst du die?


F: Woher bekomme ich Buttersäure?Möchte im Garten einen Versuch machen.


A: Hallo, welche Versuche sind geplant?


F: Mein Bekannter bekämpft erfolgreich Wühlmäuse mit Buttersäure, leider kann er mir nicht helfen da sie alle ist.


A: Das Problem bei der Buttersäure ist (und warum ich so insistiert hatte), dass sie als "Waffe" genutzt werden kann;das klang alles nach Anfragen eines Schülers, der eine Schulattacke vorhatte.
Als Nichtchemiker werden Sie kaum Buttersäure beschaffen können; Sie werden wohl nur bei Apotheken Erfolg haben. Oder fragen Sie einen befreundeten Lehrer; der kann Ihnen mit offiziellem Schulstempel Buttersäure bestellen.
Dass man damit Wühlmäuse bekämpfen kann, war mir neu. Das ist auf jeden Fall besser, als Schußapparate aufzubauen...


F: Buttersäure gegen Wühlmäuse ist Umweltgerecht, ich bin 62 Jahre und nicht mehr in dem Alter wo man Unfug macht. Schade das nichts zu machen ist.


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F: Können Wirkstoffe wie Chinin oder Koffein oder beides in Kombination zu Fertilisationsstörungen bei Mann und Frau führen oder dies sogar verunmöglichen? Was müsste man unternehmen wenn dies zutrifft und erwähnte Stoffe noch im Körper herrschen?


A: Leider kann ich da als Nichtmediziner dazu keine Auskunft geben. Fragen Sie am besten einen Arzt.


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F: Was ist der Unterschied zwischen einem normalen Feuerstein, der in der Natur vorkommt, und denen die in einem Feuerzeug eingebaut sind?


A: Mit beiden kann man Feuer machen, wobei sich beide ergänzen. Der natürliche Feuerstein (Flint, Silex) besteht aus Siliciumdioxid; er dient als Schlagstein zum Herstellen von Funken aus Pyrit oder funkenbildenden Stahl. Letzteres ist der Feuerstein, wie man ihn vom Feuerzeug her kennt. Dieser besteht aus Mischmetall (eine Cer-Legierung) und aus Eisen, ist also eine Legierung, die zündfähige Funken bildet, wenn man mit einem harten Gegenstand (Flint, Stahl) darauf schlägt.


F: Feuerzeugfeuersteine kann man ja bekanntlich erhitzen. Wenn die Steine dann verglühen oder zerplatzen, treten dann giftige dämpfe oder ähnliches auf?


A: Sie meinen die modernen Steine in billigen Wegwerffeuerzeugen, die beim Erhitzen und Entzünden aufquellen. Wir haben das gemerkt, als wir die modernen Zündsteine zu einem klassischen Katalyseexperiment nutzen wollten. Leider kann ich nicht genau sagen, woraus die gemacht sind. Ich vermute, dass feinverteiltes Mischmetall auf einem keramischen Träger fixiert ist, der mit einem Kunststoff verklebt ist. Größere Gasmengen bilden sich nicht.


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F: Ich bin ein Schüler der 13. Klasse und suche im Rahmen meiner Facharbeit ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Glucose in Getränken!


A: Sie können enzymatisch (mit Glucose-oxidase oder mit Hexokinase) arbeiten. Den Hexokinase-Test gibt es als Set bei der Fa. Boehringer/Mannheim. Sie benötigen dazu ein Fotometer mit 334, 340 oder 365 nm.


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F: Ich habe fuer das Chemiefach einen Hochofen gebaut. Mein Problem ist,dass ich nicht Eisenerz beschaffen kann. Kennen Sie eine Möglichkeit? Als Waermequelle moechte ich Holzkohle nehmen. Bei der Beschaffung von CaCl2-wasserfrei habe ich auch keine Beschaffungsquelle. Koennen Sie mir weiterhelfen?


A: Statt Eisenerz nehmen Sie am besten jedes beliebige Eisenoxid aus der Chemiesammlung, also zum Beispiel Fe2O3. Sie können auch Rost einsammeln. Vor dem Versuch gut trocknen! Wofür benötigen Sie CaCl2? Als Schlackeerzeuger? In Ihrer Mischung sind fast keine silicatischen oder phosphatischen Schlackenverursacher drin. Sagen Sie bitte nicht, dass Sie alles möglich real machen wollen. Dann müssen Sie auch Koks nehmen statt Holzkohle und für ausreichend CO sorgen. Noch etwas: Wenn Sie ein Chlorid einmischen, riskieren Sie in den Abkühlbereichen Ihres Modells die Bildung von Dioxinen, die bekanntlich durch Eisen katalysiert wird.


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F: Ich beschäftige mich zur Zeit mit folgenden Problemen: Silber färbt sich im Lauf der Zeit schwarz, besonders schnell nach Berührung mit der Haut.
Eier isst man nicht mit Silberlöffeln.
Warum genau???
Können Sie mir bei der Lösung behilflich sein? (bitte mit Formeln)


A: Obwohl Silber ein Edelmetall ist, reagiert es doch in Anwesenheit von Schwefelwasserstoff mit Sauerstoff. Es handelt sich hier um zwei gekoppelte Reaktionen, die aufgrund einer günstigen Energiebilanz simultan ablaufen.

2 Ag + ½ O2 + H2S ———> Ag2S + H2O

Das Silbersulfid Ag2S ist braun-schwarz gefärbt und lässt den Löffel anlaufen.
Den Schwefelwasserstoff H2S dunsten wir ständig aus (nicht nur über Darmgase, sondern auch über Lunge und Haut). Auch ein gekochtes Ei enthält das Gas (vor allem natürlich faule Eier...).

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Letzte Überarbeitung: 10. Januar 2008, Dagmar Wiechoczek