Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 58
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F: In welchem aggregatszustand liegt H-F bei zimmertemperatur vor und wie viele H-brücken bilden sich? 3 pro molekül?, da pro HF-Molekül 3 freie elektronenpaare vorliegen?


A: Die Moleküle in gasförmigem Zustand (niedrige T) schreibt man zwar gern als H2F2 oder (HF)2. Es handelt sich aber um (HF)6. Dabei handelt es sich um ein Aggregat aus gewellten Sechserringen. Fluor ist dabei nur zweifach mit Wasserstoff koordiniert. Daneben gibt es bei höherer Temperatur auch noch freie HF-Moleküle.


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F: Haben Sie Information über die pH-Änderungen bei der Anwendung von in Chlorid-Form beladenen Anionenaustauschern zur Reduzierung des Nitratgehalts einer (nahezu) neutralen Lösung (z. B. Wasser oder Gemüsesaft) ?


A: Der Austausch von Nitrat gegen Chlorid in Leitungswasser ist neutral. Wie Sie aber das Nitrat gezielt aus einer Gemüsesaftbrühe holen wollen, ist mir ein Rätsel.


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F: Könnten Sie mir und ggf. anderen erklären wie Knicklichter funktionieren? Sowohl der chemische als auch der physikalische Prozess interessieren mich und eigentlich mein Sohn Christoph. Wir haben bei Ihnen geschmökert und er fragte mich, ob wir nicht was über die Knicklichter fragen könnten.


A: Die Lichter enthalten ein Reaktionsgemisch, das beim Öffnen mit Sauerstoff reagiert und oxidiert wird. Dabei wird die Reaktionsenergie weitgehend nur als Licht abgegeben. Wir sprechen von Chemolumineszenz. Der entscheidende Stoff heißt Luminol. Geben Sie dieses Wort in die "Suche im Serverinhalt" auf der Startseite meiner Homepage ein. Da finden Sie genauere chemische Hintergründe.
Durch Zusatz von anderen Farbstoffen, die vom Luminol zur Fluoreszenz angeregt werden, kann man verschiedene Farbeffekte erzeugen.


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F: Ich bin ein Schüler einer 9. Klasse eines Gymnasiums. Wir nehmen im Chemieunterricht grade erste chemische Reaktionen durch. Ich hab die Angewohnheit, alles zu hinterfragen. Also hier meine eigentliche Frage: In welcher Reihenfolge muss man die Symbole der Elemente bei den Formeln schreiben? Wieso nennt man es H2O anstatt OH2 ?? Für Sie jetzt bestimmt nervend so welche Fragen, ich würde mich aber trotzdem freuen, wenn Sie mir diese (für Sie idiotische) Frage beantworten würden.


A: Die Frage ist gar nicht idiotisch! In Tabellenwerken schreibt man die Symbole nach ihrer alphabetischen Reihenfolge. Davon gibt es eine Unmenge Abweichungen. Beispiele:
Bei anorganischen Säuren schreibt man stets H vorn: H2CO3. Bei ionischen Verbindungen schreibt man zuerst die positiven, dann die negativen Ionen, also NaCl und nicht ClNa.
Man versucht auch Molekül-Gruppen zusammen zu lassen, also NH4Cl für Ammoniumchlorid, das die Molekülgruppe NH4+ enthält, und nicht H4ClN.
In der organischen Chemie ist das alles noch viel komplizierter.
Hintergrund ist oftmals historische Konvention, bei der man vergebens nach Regeln sucht.


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F: Könnten sie mir erklären was eine matallbindung ist und wie die entsteht? Vielleicht an einem beispiel. an einem stromkreis angeschlossen oder so. bitte in möglichst einfachen worten so das es ein Schüler der 9ten Klasse kapiert


A: Die Metallatome bilden ein Kristallgitter. Sie geben einige von ihren Elektronen ab, die freien Elektronen verhalten sich wie ein Gas ("Elektronengas"), das sich zwischen den positiv geladenen Metallatomen befindet und das alles zusammenhält.
Diese negativ geladenen Elektronen können bei Anlegen einer elektrischen Spannung zum Pluspol wandern; das bezeichnen wir als elektrischen Strom.
Wegen der Metallbindung sind Metalle so gute elektrische Leiter.

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Letzte Überarbeitung: 11. Januar 2008, Dagmar Wiechoczek