Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 78
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F: Wir haben vor kurzem eine Fundstelle mit pyritisierten Hölzern und Zapfen gefunden. Leider sind die Fundgegenstände sehr porös bzw. zerfallen teilweise. Können Sie uns vielleicht eine Möglichkeit verraten, wie man diese wunderschönen Fundstücke vor dem Zerfall retten kann?


A: Es handelt sich bei Ihren Fundstücken nicht um Pyrit, sondern um dessen instabile Vorstufe Markasit. Leider gibt es da keine Möglichkeit, den Zersetzungsprozess aufzuhalten. Er ist nämlich autokatalytisch. Katalysator ist die dabei entstehende Schwefelsäure. Der Prozess wird sogar bakteriell unterstützt. Denken Sie daran, dass die Schwefelsäure auch anderes Material zersetzen kann.
Kennen Sie meine Webseiten zu Pyrit und Feuerstein? Da beschreibe ich das Problem genauer.
Freuen Sie sich so lange wie es geht an den Stücken. Fertigen Sie zur Dokumentation Fotos an.


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F: Auf Ihrer Internetseite schreiben Sie: "Übrigens darf man nicht zuviel von Schwermetallacetylid herstellen und auch nichts aufbewahren. Also: Mengen über 1 g sind tabu. Denn dann kommt man mit dem Sprengstoffgesetz in Konflikt."
Welche gesetzliche Bestimmung veranlasste Sie diese Aussage zu treffen? Ich habe mir die gesetzlichen Bestimmungen durchgesehen und keine derartige Regelung gefunden.
Es wäre sehr freundlich von Ihnen, wenn Sie mir einen Hinweis geben könnten, wo ich die entsprechende Regelung nachsehen könnte.


A: Das habe ich irgendwann mal aufgeschnappt. Vielleicht waren es irgendwelche Papiere aus dem Bildungsministerium. Egal ob es eine gesetzliche Basis gibt oder nicht: Solche Mengenbeschränkungen finde ich ganz vernünftig. Mittlerweile gibt es aber Tendenzen, dass man diese Stoffe im Unterricht überhaupt nicht mehr herstellen darf - was ich andererseits wiederum sehr bedauern würde.


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F: Warum wacht der Mensch um 4.00 Uhr morgens auf?


A: Seine innere Uhr signalisiert ihm, dass es Zeit ist, den Stoffwechsel anzukurbeln. Es werden Stresshormone (vor allem Corticoide) freigesetzt, die seinen Blutzucker usw. ansteigen lassen. Sonst würde der Mensch im Schlaf schlicht verhungern.


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F: Ich habe eine Frage bzgl. dem Aluminium:
welche Gefahren (und wie hoch schätzen Sie die ein) bestehen bei der Verwendung von einem Gemisch aus Aluminiumgries und Natron (können beide in trockenem Zustand reagieren)?
Und was macht man mit dem Wasser, dem Aluminium und dem Natron nachdem das Silber gereinigt wurde ?


A: Es handelt sich um eine Abflussreiniger-Mischung, die unter der Bezeichnung wie z. B. Rohrfrei® bekannt ist. Hierzu haben wir einen Tipp des Monats. Zwischen Aluminium und Natron NaHCO3 kann es wegen der Wasser- und CO2-Abgabe seitens des Natrons und alkalischen Milieus zur Korrosion des Aluminium kommen, wobei sich Wasserstoff bilden kann. In geschlossenen Gefäßen und bei größeren Lagermengen ist das bedenklich.
Zur zweiten Frage: Wenn es sich um haushaltsübliche Mengen handelt, kann das Abfallwasser in den Ausguss gegeben werden.


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F: Inwieweit kann die Verwendung von Bleikristallgläsern als Trinkgefäß gesundheitsschädlich wirken ? (angegebener Bleigehalt 25%) ???


A: Wenn es sich um hochwertige Gläser handelt, sollten die Bleiemissionen gering sein. (Bei bleihaltigen Glasuren ist das von vornherein ganz anders.) Vermeiden Sie trotzdem, saure Getränke in Ihre Gläser zu füllen.
Ich persönlich würde aus diesen Gläsern auf keinen Fall trinken...

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Letzte Überarbeitung: 13. Januar 2008, Dagmar Wiechoczek