Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 86
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F: Hier bei uns in Stuttgart haben manche Menschen die unsägliche angewohnheit Weizenbier mit Cola zu mixen. Nach einiger Zeit scheint die Cola nun auszuflocken. Warum?


A: Es ist komplizierter: Beide Getränke - also Bier und Cola sind Emulsionen. Deshalb kann man beide Getränke nicht allzu lange aufbewahren.
Zu Ihrer Frage: Zunächst kann es zwischen den beiden emulgierten Phasen zu einer Reaktion kommen, die zur Ausflockung führt. Weiter enthält Cola viel Phosphorsäure, für Bierverhältnisse eine zu starke Säure, was ebenfalls zur Flockung führt.


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F: Kann man elekrolytisch entrosten (ein Hobby von mir ist das Sammeln von alten Waffen)? Dass sich der Rost in Citronensäure auflöst und man z. B. ein verrostetes Bayonett wieder "schön" bekommt ist klar. Aber dann "fehlt" das verrostete Material (==> Narben). Wenn man kathodisch entrostet (ähnlich wie das Silber auf Alufolie) müsste sich eigentlich das Eisenoxid wieder in metallisches Eisen umwandeln (Fe** + 2 e ==> Fe). Na ja, wäre ja zu schön, wenn man aus einem alten verrostetem Messer wieder ein neues machen könnte!!


A: Leider muss ich Sie enttäuschen, was das kathodische Entrosten angeht. Der Rost ist so porös, dass die wichtigste Grundlage der elektrolytischen Verfahren, nämlich der enge Kontakt zwischen Metalloberfläche und Belag (wie etwa beim Silber) hier nicht gegeben ist. Damit können die Ionen nach Entladung nicht wieder in das Metallgitter eingebaut werden.


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F: Mein Kollege und ich unterrichten an einer Berufsschule Chemie. Dabei stießen wir auf die Frage: Warum hat das Ethin eine höhere Schmelztemperatur (-81 °C) als Siedetemperatur (-84 °C)? Können Sie uns da helfen?


A: Ja, kann ich. Es handelt sich bei -84 °C nicht um den Siedepunkt, sondern um den Sublimationspunkt (bei 1,013 bar).


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F: Auf Ihren Seiten wie auch in anderer Literatur steht, dass FCKW eine gewisse Aufenthaltsdauer in der Stratosphäre haben. Was begrenzt die Aufenthaltsdauer? Ein nach oben Steigen scheint mir unwahrscheinlich, da dies der Sauerstoff offensichtlich (zumal bei geringerer Dichte) auch nicht tut.....
Werden sie ausgewaschen... ? Regenwolken sind tiefer...


A: Zunächst einmal diffundieren die FCKW auch gegen die Schwerkraft. Denken Sie an den klassischen Schulversuch mit dem Brom im geschlossenen Glaszylinder. Dabei spielt auch die Dynamik der Luftteilchen eine nicht unwesentliche Rolle.
FCKW werden sehr wohl durch Niederschläge ausgewaschen. Regen und Schnee gibt es nicht nur aus tiefhängenden Wolken. Gewitterwolken reichen bis zu 16 km hoch. Sie gelangen dann ins Grundwasser.
Weiterhin werden die FCKW durch die UV-Strahlung (vor allem in der Stratosphäre) chemisch zerlegt und letztlich zu CO2 und Halogenverbindungen wie HCl und HF abgebaut.


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F: Hi, ich hätte da eine Frage: habe schon stundenlang im internet gesucht und nichts gefunden. Ich möchte wissen wie ich ein gas herstelle, das nach verfaulten eiern riecht, also ich habe da an Schwefelpulver und Eisenpulver gedacht, möchte aber eine genaue anleitung dafür haben, nicht das irgentwas in die luft fliegt :)
hoffe auf baldige antwort nach der urlaub!


A: Man mischt Eisen- und Schwefelpulver im Gewichtsverhältnis 2:1 und erhitzt. Dabei glüht die Mischung auf. Der Stoff, der sich gebildet hat, ist Eisensulfid. Mit Säure bildet sich Schwefelwasserstoff - das riecht nach faulen Eiern und ist in hohen Konzentrationen sehr giftig! Also Finger weg!

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Letzte Überarbeitung: 13. Januar 2008, Dagmar Wiechoczek