1 Einleitung

Chemische (und auch physikalische) Inhalte werden im Sachunterricht der Grundschule äußerst ungern und oft auch unzureichend unterrichtet [3].
Obwohl in den neuen Richtlinien und Lehrplänen für den Sachunterricht in der Grundschule in Nordrhein-Westfalen von 2003 [12] verstärkt chemische Themen aufgenommen wurden, herrscht bei vielen Grundschullehrkräften eine Abneigung gegenüber Themen aus der unbelebten Natur. Gründe für diese ablehnende Haltung liegen laut Beate Drechsler und Simone Gerlach [3] an einem geringen Interesse an diesen Themen und an fachlichen Defiziten seitens der Lehrkräfte. Nach einer von ihnen durchgeführten Studie schätzen sich lediglich 2,6 % der befragten Lehrkräfte im Bereich der unbelebten Natur als kompetent ein. Viele Lehrer haben bereits während ihrer eigenen Schulzeit eine Abneigung gegenüber dem Unterrichtsfach Chemie entwickelt (Chemie gehört vielfach zu den unbeliebtesten Unterrichtsfächern) und sind auch im Laufe ihres Studium selten oder gar nicht mit chemischen Themen in Berührung gekommen.
Dies hat zur Folge, dass hauptsächlich biologische Themen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht behandelt werden und chemische Aspekte größtenteils außen vor bleiben, da sie für viele in der Grundschule nicht realisierbar erscheinen.
Doch Kinder sind nicht nur an der Tier- und Pflanzenwelt, sondern gerade auch an Phänomenen der unbelebten Natur interessiert [9].
Chemie hat nicht ausschließlich etwas mit Formeln und gefährlichen Chemikalien zutun. Es gibt eine Fülle an Phänomenen der unbelebten Natur, die in ihrer Deutung gut für Kinder und auch Erwachsene zugänglich sind.
Rüdiger Blume gibt auf seinem Bildungsserver für Chemie () [1]) zahlreiche Anregungen für eine kindgerechte Vermittlung verschiedener chemischer Themen. In seinem großen Webseitenangebot finden sich viele Experimentiervorschriften und informative Hintergrundtexte zur Chemie, die Erwachsene und besonders Kinder ansprechen.
Gisela Lück gibt in ihren Büchern "Handbuch der naturwissenschaftlichen Bildung. Theorie und Praxis für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen" [9] und "Leichte Experimente für Eltern und Kinder" [8] Anregungen für Experimente mit Kindern im Vor- und Grundschulalter sowie viele wichtige Hintergrundinformationen zur Entwicklungspsychologie im Hinblick auf eine geeignete frühkindliche Naturwissenschaftsvermittlung.

In dieser Examensarbeit soll gezeigt werden, dass das chemische Thema "Batterien" als Unterrichtsgegenstand in der Grundschule realisierbar ist.
In der Examensarbeit wird eine achtstündige Unterrichtseinheit zum Thema "Elektrochemische Energiequellen im praktischen Sachunterricht" vorgestellt. Die Unterrichtseinheit wurde ausführlich geplant, in einer vierten Jahrgangsstufe durchgeführt und ausgewertet.
Auf Grund der oben genannten Abneigungen vieler Grundschullehrkräfte gegenüber chemischen Themen im Sachunterricht, werden in dieser Arbeit zunächst Vorteile der Behandlung von chemischen Themen in einem praktischen Unterricht mit vielen Experimenten erarbeitet.
Um zu zeigen, dass chemische Themen im Sachunterricht einen Alltagsbezug für die Kinder haben, wird daraufhin die Bedeutung des Themas "Elektrochemische Energiequellen" für die Lebenswelt der Kinder beschrieben.
Den nächsten Punkt stellt die Verankerung des Thema "Elektrochemische Energiequellen im praktischen Sachunterricht" im Lehrplan von Nordrhein-Westfalen. Hier werden zunächst die Richtlinien und Lehrpläne für den Sachunterricht in der Grundschule in Nordrhein-Westfalen von 2003 vorgestellt. Daraufhin wird in zwei Unterpunkten ein Lehrplanbezug für das Thema "Batterien" hergestellt. Im ersten Unterpunkt werden Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse, Einstellungen und Haltungen genannt, die laut Lehrplan vermittelt werden sollen und in dieser Unterrichtseinheit zum Tragen kommen. Im zweiten Unterpunkt erfolgt eine Einordnung der erstellten Unterrichtseinheit in die verschiedenen Bereiche des Faches Sachunterricht im Lehrplan.
Daraufhin werden in dem Punkt Unterrichtsvoraussetzungen äußere Bedingungen für die Durchführung der Unterrichtseinheit und die Situation der Lerngruppe beschrieben.
Dann erfolgt eine Übersicht über die gesamte Unterrichtseinheit, in der erläutert wird, was in der Unterrichtseinheit behandelt wird und wie die einzelnen Unterrichtsstunden aufeinander aufbauen, bevor dann in einem weiteren Punkt die Groblernziele für diese Unterrichtseinheit formuliert werden.
In dem Punkt methodisch-didaktische Vorüberlegungen wird darauf eingegangen, worauf bei der Planung der Unterrichtseinheit geachtet wurde, welche Materialien besorgt wurden und welche didaktischen Überlegungen im Vorfeld getroffen wurden.
Den Schwerpunkt dieser Arbeit stellt dann die Beschreibung der einzelnen Unterrichtsstunden. Bei jeder der acht Stunden wird zunächst die Planung der einzelnen jeweiligen Unterrichtsstunde behandelt. Hierbei wird jeweils das Thema der einzelnen Stunde genannt, eine Analyse des Unterrichtsgegenstandes vorgenommen, der inhaltliche Aufbau der Stunde beschrieben, die Lernziele der einzelnen Stunde formuliert, Hinweise zur Motivation der Schüler gegeben, methodische Gesichtspunkte bei der Planung behandelt und der Medieneinsatz mit Arbeitsblättern angegeben. In einem Verlaufsplan wird dann übersichtlich die Planung der jeweiligen Stunde festgehalten, bevor ausführlich über den tatsächlichen Verlauf der jeweiligen Unterrichtsstunde berichtet wird.
In einer Schlussbetrachtung findet diese Examensarbeit dann ihren Abschluss.

Aus formellen Gründen werden in dieser Examensarbeit nur die Begriffe "Lehrer" und "Schüler" verwendet. Diese Begriffe beinhalten jeweils die Bezeichnung beider Geschlechter.
In den Verlaufsplänen werden die Abkürzungen AB für Arbeitsblatt, L. für Lehrer, S. für Schüler und GRS für Gemeinsames Rückgabesystem Batterien verwendet.


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 20. Dezember 2004, Dagmar Wiechoczek