7 Methodisch-didaktische Vorüberlegungen zur Unterrichtseinheit

In Punkt 8 wird eine achtstündige Unterrichtseinheit zum Thema "Elektrochemische Energiequellen", die in einer vierten Klasse erprobt wurde, vorgestellt.
Vor der Durchführung der Unterrichtseinheit wurden die einzelnen Stunden geplant. Hierbei wurde darauf geachtet, dass die einzelnen Unterrichtsstunden mit Experimenten aufeinander aufbauen, in einer für die Schüler nachvollziehbaren Reihenfolge ablaufen und thematisch so mit einander verbunden sind, dass sie sich für die Kinder schließlich zu einem inhaltlich stimmigen großen Ganzen erschließen.
In die Unterrichtseinheit sind viele Experimente eingebettet, die von den Schülern selbst durchgeführt werden sollen. Alle Experimente wurden vor der Unterrichtseinheit mehrmals von mir durchgeführt und getestet, um ein Gelingen der Versuche während der Unterrichtseinheit sicherzustellen.
Alle Experimente stammen von Rüdiger Blumes Bildungsserver für Chemie [1]. Die Versuche werden den Anforderungen an Experimente in der Grundschule, wie sie auch in Werken von Gisela Lück [7/9] zu finden sind, gerecht. Sämtliche Versuche haben einen Alltagsbezug aus dem Leben der Kinder. Die Materialien für die jeweiligen Versuche stammen aus dem Leben der Kinder, sind preiswert und einfach erhältlich. So sind zum Beispiel Eisennägel, Bleistiftanspitzer aus Magnesium, Teelichtbecher oder Früchte überall preiswert erhältlich und den Kindern bekannt. Kabel, Spannungsmessgeräte und Elektromotoren stehen in vielen Schulen zur Verfügung. Chemikalien wie Braunstein und Salmiaksalz sind in der Apotheke erhältlich.
Der naturwissenschaftliche Hintergrund der Versuchsergebnisse ist stets gut vermittelbar. Die Versuchsdurchführungen sind ungefährlich, so dass jedes Experiment von den Schülern selbst durchgeführt werden kann.

Die Versuchsbeschreibung erhalten die Schüler während der Unterrichtseinheit jeweils in Form eines Arbeitsblattes. Auf dem Arbeitsblatt sind am Anfang immer die für den jeweiligen Versuch benötigten Materialien aufgeführt.
Ist für den jeweiligen Versuch ein Sicherheitshinweis zu beachten, wird dieser von mir an der Tafel formuliert und von den Schülern auf dem Arbeitsblatt an vorgegebener Stelle festgehalten. An dieser Stelle ist eine gezeichnete, personifizierte Batterie zu sehen, die warnend die Hand hervor streckt und eine "Stopp! - erst- beachten- Haltung" einnimmt. (Diese Batterie tritt auf allen Arbeitsblättern auch beim einzutragenden Merksatz auf und begleitet die Kinder durch die gesamte Unterrichtseinheit.) Die Kinder sollen den Sicherheitshinweis jeweils selbst aufschreiben, damit er sich ihnen besser einprägt.
Darauf folgt auf dem Arbeitsblatt eine kindgerechte Versuchsbeschreibung. Die Arbeitsaufträge sind knapp und gut verständlich formuliert.

Alle Versuche werden von den Schülern in Gruppenarbeit durchgeführt. Zwei Experimente werden mit allen Schülern der Klasse in einer großen Gruppe erarbeitet. Die anderen Experimente werden in Gruppen mit je vier Kindern durchgeführt.
Die Einteilung der Schüler in Vierergruppen wird zu Beginn der ersten Stunde, auf Anraten der Klassenlehrerin, von mir selbst übernommen. So sollen hier heterogene Gruppen, in denen ein ausgewogenes Geschlechter- und Leistungsverhältnis zwischen den jeweiligen Schülern herrscht, entstehen. Die Arbeit in den Kleingruppen bietet, neben dem organisatorischen Vorteil des geringeren Materialaufwandes, den Vorzug, dass sich die Schüler in den Kleingruppen arrangieren müssen, von einander lernen und sich gegenseitig helfen können. So erfolgt eine Förderung der Team-, Kommunikations- und Organisationsfähigkeit der Kinder.

Während der Versuchsdurchführung stehe ich den Schülern immer zur Verfügung, um eventuell Hilfestellung zu geben und Zwischenfragen zu beantworten.
Nach der Durchführung des jeweiligen Experiments werden die Versuchsergebnisse stets im Klassengespräch verglichen und besprochen. Ein Merksatz, der aus dem jeweiligen Versuch gezogen wird, wird von mir an der Tafel formuliert und von den Schülern an einer vorgegebenen Stelle auf dem Arbeitsblatt eingetragen. An dieser Stelle ist wieder die personifizierte Batterie zu sehen, die hier eine "Merke- dir:- Haltung" einnimmt. Die personifizierte Batterie dient zur Motivation der Schüler, die Arbeitsblätter noch öfter zu betrachten; die jeweilige Haltung der Batterie verweist dann auf wichtige Punkte auf dem Arbeitsblatt, wie den Merksatz und den Sicherheitshinweis.
Weitere für die jeweilige Unterrichtsstunde relevante methodisch-didaktische Überlegungen werden bei der Beschreibung der jeweiligen einzelnen Unterrichtsstunde im Punkt methodische Gesichtspunkte dargestellt.

In der vorletzten Unterrichtsstunde dieser Einheit, in der unter anderem die Entsorgung von Batterien thematisiert wird, erhalten alle Schüler einen Entsorgungskarton für verbrauchte Batterien. Ein Klassensatz dieser Entsorgungsboxen ist bei der Organisation "Gemeinsames Rückgabesystem Batterien" (GRS) erhältlich.
Die Stiftung "Gemeinsames Rückgabesystem Batterien" wurde von verschiedenen bekannten Batterieherstellern gegründet. Die Stiftung stattet Batterieverkaufsstellen, öffentlich- rechtliche Entsorgungsträger, Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen unentgeltlich mit Sammel- und Transportbehältern für Altbatterien aus. Anschließend werden die Altbatterien im Auftrag der Stiftung abgeholt, sortiert und entsorgt. Die Organisation ist seit In- Kraft- Treten der Batterieverordnung von 1998 (gesetzliche Rückgabe- und Rücknahmepflicht für verbrauchte Batterien) in ganz Deutschland für die Batterierücknahme und -entsorgung verantwortlich.
Es ist ein großes Anliegen der Stiftung, bereits Kindern eine umweltgerechte Batterieentsorgung nahezubringen. Daher stattet die Stiftung auch Schulen mit Entsorgungskartons und Informationsmaterial aus. Unter www.grs-batterien.de [4] kann man unentgeltlich ganze Klassensätze verschiedener Batterieboxen bestellen und erhält wichtige Informationen über Batterien und ihre umweltgerechte Entsorgung.


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 20. Dezember 2004, Dagmar Wiechoczek