8.3.9 Bericht über den tatsächlichen Verlauf der dritten Stunde

Ursprünglich sollte zu Anfang dieser Stunde in einem Stuhlkreis über elektrische Versorgung und Geräte, in denen Batterien anzutreffen sind, gesprochen werden. Doch ein Schüler meinte, dieses nicht in einem Stuhlkreis durchführen zu lassen, da dieses Vorhaben zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde, die die Schüler lieber für den anschließenden Versuch nutzen würden. Ich nahm den Vorschlag des Schüler, das Tafelbild von den Schülern vom Platz aus erstellen zu lassen, an, da es mich freute, dass die Schüler den Versuchen gegenüber so motiviert waren und in die Gestaltung des Unterrichtsgeschehens eingriffen.
So stellte ich die Frage, wo der Strom herkommt. Ein Schüler antwortete: "Der Strom kommt aus der Steckdose, also vom Kraftwerk, oder aus Batterien." Ich war erfreut, dass er gleich Batterien ins Spiel brachte.
Nun forderte ich die Schüler auf, Geräte an die Tafel zu schreiben, in denen Batterien anzutreffen sind. Dieser Arbeitsauftrag wurde von den Schülern motiviert entgegengenommen. Sie riefen sich gegenseitig nacheinander auf, um ihre Vorschläge an die Tafel zu schreiben. Den Schülern fielen sehr viele Geräte ein. So nannten sie: Taschenlampe, Fernbedienung, Uhr, Fotoapparat, Gameboy, Walkman / Discman, Funkgerät, Handventilator, Waage und ferngesteuertes Spielzeugauto. Ein Mädchen schrieb sogar die Autobatterie an. Als eine Schülerin den Begriff Akkuschrauber an die Tafel schrieb, sagte ein Junge: "Da sind aber nicht richtige Batterien drin. Das sind halt Akkus." Ich war erfreut über diese Aussage und stimmte ihm zu, bat aber dennoch, auch Geräte mit integrierten Batterien oder Akkus aufzuschreiben, da ich schon geplant hatte auch über diese Batterietypen zu sprechen. Ein anderer Schüler sagte hierauf: "Die Autobatterie ist ja auch ein Akku. Die dürfte da sonst auch nicht stehen." Ich freute mich, dass der Schüler wusste, dass sich die Autobatterie wieder auflädt. Eine Schülerin schrieb, nach der Aufforderung auch integrierte Batterien und Akkus zu nennen, die Begriffe Handy und Notebook an die Tafel.


(Foto: Andrea)

Die rege Beteiligung seitens der Schüler bei der Nennung von Geräten mit Batterien verriet mir, dass die Schüler im Alltag an vielen Stellen Batterien nutzen. Sie berichteten von vielen neuen Spielzeugen, die mit Batterien betrieben werden.

Darauf wurde, nach einer kurzen Wiederholung der letzten Stunde und der Betrachtung des Versuchs "Der nicht rostenden Eisennagel", das Arbeitsblatt 4 ausgegeben und von einer Schülerin vorgelesen.
Da einige Schüler vor Stundenbeginn gefragt hatten, ob die mitgebrachten Früchte gegessen werden dürften, bot es sich nun an, den Sicherheitshinweis für diesen Versuch zu erklären. Die Schüler wurden von mir darauf aufmerksam gemacht, dass die Früchte nicht gegessen oder deren Saft getrunken werden darf, da sie nach dem Versuch giftige Metallrückstände enthalten. Dies wurde wieder mit roter Kreide an die Tafel geschrieben und von den Schülern auf dem Arbeitsblatt festgehalten.
Eine Schülerin berichtete mir, als sie die Materialien vom Lehrertisch abholte, dass sie diesen Versuch schon einmal mit ihrem älteren Bruder durchgeführt hatte. Ich war überrascht, dass dieser außergewöhnliche Versuch der Schülerin bereits bekannt war.
Der Versuch wurde dann von allen Gruppen sehr rasch und genau aufgebaut. Die Spannung der einzelnen Früchte betrug ca. 1,3 Volt. Nur eine Schülergruppe, die schon in der letzten Stunde Probleme mit dem Spannungsmessgerät hatte, tat sich bei dem Versuchsaufbau anfangs etwas schwer.


(Foto: Andrea)

Dann wurde das Spannungsmessgerät gegen einen Elektromotor getauscht. Die Kinder waren ein wenig enttäuscht, dass der Motor nicht lief. Doch ich erklärte, dass die Spannung zu gering sei, wir in den nächsten beiden Stunden aber versuchen, den Motor dadurch zum Laufen zu bringen, indem wir all unsere Fruchtbatterien irgendwie zusammenschalten. Nun waren die Kinder beruhigt und kommentierten meine Aussage mit: "Ah, ja!".
Da bei der Erstellung des Tafelbildes am Anfang der Stunde von den Schülern sehr viele Ideen einflossen, blieb am Ende der Stunde keine Zeit mehr, um den kurzen Merksatz aufzuschreiben, so dass dies in die nächste Stunde verlegt wurde.


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Letzte Überarbeitung: 10. Januar 2005, Dagmar Wiechoczek