8.4.9 Bericht über den tatsächlichen Verlauf der vierten Stunde
Zu Beginn dieser Stunde betrachteten zwei Schüler zunächst den Versuchsaufbau "des nicht
rostenden Eisennagels" und berichteten überrascht, dass am Eisennagel mit dem Magnesium immer
noch kein Rost zu sehen war.
Daraufhin forderte ich eine Schülerin auf, von dem Versuch der letzten Stunde zu berichten.
Sehr detailliert und genau beschrieb sie die Versuchsdurchführung des Experiments "Selbst gebaute
Batterie aus Früchten". Sie nannte auch die Versuchsergebnisse, indem sie berichtete, dass
zwischen dem Bleistiftanspitzer und dem Kupferstab in einer Zitronen, einem Apfel oder einer
Kiwi eine elektrische Spannung besteht, der Elektromotor aber dennoch nicht lief.
Ihre Ausführungen lieferten eine gute Anknüpfung an die letzte Stunde und eine gute Gelegenheit,
den Merksatz der letzten Stunde nachzutragen. Ich schrieb den Merksatz "Zwischen zwei verschiedenen
Metallen in einer Frucht besteht eine elektrische Spannung" an die Tafel. Die Schüler schrieben diesen
schnell ab.
Nun wurde das Arbeitsblatt 5 von zwei Schülern vorgelesen. Ich bat die Schüler, sich für den
nächsten Versuch an einem Gruppentisch zu versammeln, da dieser Versuch mit der ganzen Klasse
durchgeführt werden solle.
Anfangs hatte ich Bedenken, ob bei dieser Sozialform, bei der viele Schüler nicht selbst
durchführen können, sondern hauptsächlich andere Schüler beobachten müssen, alle Schüler aufpassen
würden. Zusätzlich hatte ich die Befürchtung, dass ich den Überblick über die Schüler verlieren würde.
Doch diese Bedenken bewahrheiteten sich nicht.
Alle Schüler versammelten sich um einen Gruppentisch. Sie drängelten zwar ein bißchen, um alles sehen
zu können, doch dies verriet mir nur ihr großes Interesse. Auch die Abstimmung innerhalb dieser großen
Schülergruppe klappte hervorragend.
Zwei Schülerinnen wurden zunächst ausgewählt, um einen Bleistiftanspitzer und einen Kupferstab in eine
Zitrone, deren Schale ich zuvor eingeritzt hatte, zu stechen und diese mit dem großen Spannungsmessgerät
zu verbinden. Die Spannung betrug 1,3 Volt. Dass die Spannung einer einzelnen Zitrone zu gering ist, um
einen Elektromotor anzutreiben, wussten die Schüler noch aus der letzten Stunde.
(Foto: Andrea)
Daraufhin wurden zwei weitere Schüler ausgewählt, die nun den Kupferstab der ersten Zitrone mit dem
Bleistiftanspitzer der zweiten Zitrone und den Bleistiftanspitzer der ersten und den Kupferstab der
zweiten Zitrone mit dem Spannungsmessgerät verbunden. Die Spannung betrug nun 2,6 Volt. Ein Schüler
bemerkte zu meiner Freude sofort: "Das ist ja doppelt so viel." Das Verdoppeln der Spannung war auf
dem großen Spannungsmessgerät hervorragend zu sehen. Die Schüler waren sehr erfreut, dass nun endlich
das große Spannungsmessgerät, das ich in den vorherigen Unterrichtsstunden schon mitgebracht hatte,
zum Einsatz kam. Anschließend wurde das Spannungsmessgerät gegen den Elektromotor getauscht. Dieser
lief nicht.
Nun wurde erneut ein Schülerpaar ausgewählt, um eine dritte Zitrone auf diese Weise in Reihe zu
schalten. Auch diese beiden Schüler erwiesen sich sehr geschickt beim Aufbau der Reihenschaltung. Die
Spannung betrug nun 3,2 Volt. Es wurde wieder ein Elektromotor zwischengeschaltet, der wieder nicht
lief.
Auf diese Weise wurden fünf Zitronen von Schülerpaaren in Reihe geschaltet, die Spannung gemessen
(4 Zitronen: 4 Volt / 5 Zitronen: 4,6 Volt) und versucht, einen Elektromotor anzutreiben.
(Foto: Andrea)
Die Schüler waren enttäuscht, dass der Motor mit dieser Schaltung nicht lief. Ein Schüler sagte:
"Jetzt haben wir das die ganze Zeit gemacht und der Motor läuft trotzdem nicht." Ein anderer Schüler
pustete den Elektromotor spaßeshalber an, so dass er sich drehte, und sagte: "Er läuft doch!" Ein
weiterer Schüler sagte abschließend: "So, jetzt haben wir Kabelsalat. Jetzt hören wir auf."
Zum Ende der Stunde begaben sich alle Schüler wieder auf ihre Plätze, um den Merksatz der heutigen
Stunde "Eine Schaltung der einzelnen Zitronenbatterien, bei der immer ungleiche Pole, also jeweils Kupfer
mit Bleistiftanspitzer, verbunden werden, nennt man Reihen- oder Serienschaltung." zu notieren.
Ich teilte den Schülern zum Schluss der Stunde mit, dass wir den Elektromotor in der nächsten
Stunde durch eine neue Schaltung, die Parallelschaltung, zum Laufen bringen wollen, was die Kinder
anscheinend "beruhigte".