8.7.9 Bericht über den tatsächlichen Verlauf der siebten Stunde

Zur Besprechung des geeigneten Umgangs und der Entsorgung von Batterien versammelten sich die Schüler in dieser Stunde in einem Stuhlkreis. Ich gab vier verschiedene Batterien herum. Die schriftlichen Sicherheitshinweise auf den Batterien wurden von vier Schülern vorgelesen. Auf allen Batterien waren die Hinweise "nicht öffnen", "nicht aufladen" und "nicht ins Feuer werfen" zu finden.
Ich fragte die Schüler, ob sie Gründe für diese Sicherheitshinweise nennen können. Ein Schüler sagte: "Man darf Batterien nicht öffnen oder kaputt machen, weil sonst gefährliche Chemikalien auslaufen." Ein anderer Schüler ergänzte erneut, dass sich Quecksilber in einer Batterie befinden kann. Ich nannte daraufhin auch Kalilauge, Schwefelsäure, Cadmium und Blei und teilte den Schülern mit, dass diese Stoffe besonders gefährlich für Mensch und Umwelt sind.
Als ich fragte, warum man Batterien nicht ins Feuer werfen darf, führte ein Schüler ausführlich an: "Die Batterien explodieren dann und gefährliche Chemikalien fliegen herum, von denen man verletzt werden kann." Die Frage, warum nicht aufladbare Batterien nicht "aufgeladen" werden dürfen, konnten die Schüler hingegen nicht beantworten, so dass ich ihnen mitteilte, dass diese im Ladegerät platzen und auslaufen können.
Eine Schülerin berichtete, dass sie entladene Batterien über einen langen Zeitraum in einem Gerät gelassen hatte. Als sie das Gerät wieder betreiben und die Batterien austauschen wollte, waren die Batterien in dem Gerät ausgelaufen. Auch diesen Aspekt wollte ich ansprechen und betonte, dass verbrauchte Batterien rasch aus dem jeweiligen Gerät entfernt werden müssen, um ein Auslaufen zu vermeiden.
Zusätzlich berichtete ich, dass bei Geräten, die mit mehreren Batterien betrieben werden, diese Batterien stets von der gleichen Marke und dem gleichen Typ sein sollen, und nicht neue und fast verbrauchte Batterien gemeinsam zum Betrieb eines Gerätes eingesetzt werden dürfen, da auch hier die Auslaufgefahr zunimmt. Eine Schülerin berichtete daraufhin, dass dies in ihrem Familienkreis schon einmal vorkam.

Daraufhin fragte ich die Kinder, ob sie "Tricks" für einen energiesparenden Umgang mit Batterien kennen. Es gab viele Meldungen. Eine Schülerin berichtete, Batterien nicht zu benutzen, wenn es nicht Not tut. Ein Schüler ergänzte, die Batterie betriebenen Geräte nach der Nutzung sofort abzuschalten. Ich war von diesen Präventivmaßnahmen begeistert.
Ein Schüler gab an, Batterien, die in bestimmten Geräten nicht mehr genügend Leistung bringen, in Geräten mit geringem Stromverbrauch noch verwenden zu können.
Die rege Beteiligung der Schüler verriet mir, dass sich die Kinder schon im Vorfeld Gedanken über einen energiesparenden Umgang mit Batterien gemacht hatten.
Ein Mädchen berichtete sogar von der Selbstentladung von Akkumulatoren. (Sind Batterie betriebene Geräte abgeschaltet, laufen dennoch Selbstentladungsvorgänge ab. Bei Primärbatterien sind diese äußerst gering, doch bei älteren Akkumulatoren ist eine Selbstentladung von bis zu 30 % pro Monat normal. Daher sollten Taschenlampen oder Warnleuchten nicht mit Akkumulatoren bestückt werden. Werden diese dann gebraucht, können die Batterien entladen sein. Deshalb empfehlen sich hier Primärsysteme.[2]) Da in der letzten Stunde bereits über Akkumulatoren und den Memory- Effekt gesprochen wurde, gab ich nun an, dass bei ältere Akkumulatoren (Nickel- Cadmium) der Memory- Effekt häufig, bei neueren (Lithium) jedoch gar nicht auftritt.

Als ich die Frage stellte, ob man verbrauchte Batterien in den normalen Restmüll werfen darf, verneinten die meisten Kinder lautstark. Ein Schüler, dessen Mutter im nahegelegenen Supermarkt arbeitet, berichtete von einem Batterien- Entsorgungskarton im Supermarkt. Ich stellte den großen Entsorgungskarton in die Mitte des Stuhlkreises.


(Foto: Andrea)

Den meisten Schülern war solch ein Entsorgungskarton bekannten. Doch ein Schüler berichtete, dass seine Familie Batterien mit dem Plastikmüll entsorgen würde. Viele Schüler waren empört und erklärten dem Jungen, dass dann all die gefährlichen Chemikalien, die wir im Unterricht angesprochen hatten, in die Umwelt gelangen.
Ich erwähnte die gesetzliche Rückgabepflicht für Batterien und gab daraufhin allen Schülern einen kleinen Entsorgungskarton des "Gemeinsamen Rückgabesystems Batterien" mit dem Hinweis, dass nun jeder zu Hause verbrauchte Batterien sammeln und im Supermarkt im großen Transportkarton des "Gemeinsamen Rückgabesystems Batterien" entsorgen kann. Zusätzlich beschrieb ich das Verfahren der Batteriesortierung und –verwertung.
Eine Schülerin fragte mich, ob auch Batterien, die nicht in dem jeweiligen Supermarkt gekauft wurden, dort entsorgt werden dürften. Als ich dieses bestätigte, wunderten sich manche Schüler. Ich wies darauf hin, dass Batterien überall dort entsorgt werden können, wo sie auch erhältlich sind, unabhängig davon, ob sie auch in diesem Geschäft erworben wurden.

Der Stuhlkreis wurde nun aufgelöst und der Lückentext auf dem Arbeitsblatt 9 gemeinsam ausgefüllt, indem ich die jeweils einzutragenden Begriffe an die Tafel schrieb. Begriffe wie Kalilauge und Cadmium waren den Schülern nicht vertraut und verursachten daher Rechtschreibprobleme. Zu Hause sollten die Schüler dann die Bilder mit den Sicherheitshinweisen aus dem Arbeitsblatt 10 ausschneiden, dem jeweiligen Hinweis auf dem Arbeitsblatt 9 zuordnen und aufkleben.


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Letzte Überarbeitung: 11. Januar 2005, Dagmar Wiechoczek