5.5 Wahl der Experimente

Die Versuche wurden so ausgewählt, dass sie den Kindern wichtige Informationen über das Ei sowie über einige Naturgesetze vermitteln. Die Arbeitsblätter zu den Versuchen, auf die sich die Autorin bezieht, sind in der Examensarbeit "Naturwissenschaften in der Grundschule. Entwurf einer exemplarischen Unterrichtseinheit" enthalten.

1. Der Versuch "Eiertanz" zeigt den Schülern auf einfache Weise, wie ein rohes von einem gekochten Ei unterschieden werden kann und kommt dabei ganz ohne Chemikalien aus.
2. Ähnlich verhält es sich mit dem Versuch "Das schwimmende Ei", bei dem die Kinder alte von frischen Eiern zu unterscheiden lernen. Ausschlaggebend ist die Tatsache, dass bei dem älteren Ei die Luftkammer größer ist als bei einem frischen Ei, dadurch bekommt das ältere Ei Auftrieb und schwimmt im Wasser.
3. Einen analogen Versuch dazu bildet das Experiment "Noch ein schwimmendes Ei". Auch bei diesem Experiment wird ein Ei in Wasser zum Schwimmen gebracht, jedoch geschieht es aufgrund einer konzentrierten Salzlösung.
Durch diesen Versuch haben die Schüler die Möglichkeit, einen Vergleich zum vorherigen Experiment zu ziehen.
4. Bei dem Versuch "Das nackte, rohe Ei" lernen die Kinder, dass Essig die kalkhaltige Schale des Eies zersetzen kann. Eine Verbindung zur Lebensumwelt bietet sich durch den Essig als Haushaltsreiniger, der gegen wasserbedingte Kalkflecken eingesetzt wird.
5. Für das Experiment "Das wachsende Ei" wird ein rohes, schalenloses Ei benötigt, welches die Schüler schon durch den Vorversuch "Das nackte, rohe Ei" erhalten haben. Es wird für circa zwei Tage in destilliertes Wasser gelegt, mit dem Ergebnis, dass das Volumen des Eies sich um ein Vielfaches vergrößert hat. Mit diesem Versuch entdecken die Kinder die Wirkung der Osmose.
6. Der Versuch "Starke Schale" zeigt den Schülern, dass die leicht zerbrechliche Eierschale aufgrund ihrer Form mehr Druck standhalten kann, als man ihr zutraut. Eine Verbindung zur Lebenswirklichkeit lässt sich zum Beispiel durch die Brückenarchitektur herstellen.
7. Bei dem Experiment zum Unterduck ("Das Ei in der Flasche") erkennen die Kinder, dass sich warme Luft ausdehnt und kalte Luft zusammenzieht. Um Unterdruck in einer Glasflasche zu erhalten, wird Zeitungspapier im Bauch der Flasche zum Brennen gebracht und die Luft darin erhitzt. Das gekochte, schalenlose Ei wird nun auf den Flaschenhals gesetzt, mit dem Effekt, dass das Feuer erlischt und das Ei aufgrund des entstehenden Unterdruckes in die Flasche gesogen wird.
8. Auch die Denaturierung von Eiweiß, die sicherlich jedem Kind schon einmal beim Spiegeleibraten aufgefallen ist, wird in einem Versuch ("Das Weiße vom Ei") behandelt. Dabei wird den Schülern der Einfluss von Hitze auf Eiklar deutlich gemacht, indem sie Eiklar in kochendes Wasser geben müssen.
9. Weiterhin lernen die Schüler die Herstellung von Eischnee kennen. Durch schnelles Rühren des Eiklars gelangt Luft in die Masse. Dies führt zu einer Veränderung der Farbe und des Volumens von Eiklar. Beim anschließenden Kuchenbacken erfahren die Schüler die Bedeutung von Eischnee für einen lockeren Teig.


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Letzte Überarbeitung: 13. August 2004, Eva Nölting