4.1.2 Bedeutung von Experimenten für den Unterricht

Bei einem Experiment handelt es sich um eine für die Naturwissenschaften charakteristische Forschungsmethode.

Durch einen experimentell orientierten Sachunterricht bekommen die Schüler einen ersten Einblick in diese wissenschaftliche Arbeitsmethode und erwerben zugleich Fähigkeiten zum Experimentieren. Dazu gehören unter anderem das Befolgen bestimmter Sicherheitsregeln, das Planen von Experimenten sowie das Beobachten, Untersuchen, Auswerten und Dokumentieren von Phänomenen. Außerdem lernen sie naturwissenschaftliche Arbeitsmittel wie zum Beispiel Bechergläser oder Bunsenbrenner kennen und erweitern dadurch ihren Wortschatz um diese Fachbegriffe.

Auch ein strukturiertes Arbeitsverhalten wird gefördert. So müssen die Schüler ihren Arbeitsplatz einräumen, das Experiment nach genauer Vorgabe durchführen und ihren Arbeitsplatz schließlich wieder aufräumen.

Experimente im naturwissenschaftlichen Unterricht der Grundschule ermöglichen den Schülern weiterhin, durch eigenes Handeln die Wirkung von Naturgesetzen kennen zu lernen und zu erkennen, dass sie durch dieses Wissen in der Lage sind, die Natur bis zu einem Grad beherrschen können [5].

Diese handlungsintensive Wissensaneignung entspricht dabei nicht nur den entwicklungspsychologischen Erkenntnissen über Lernvorgänge, sondern hat auch aus neurobiologischer Sicht einige Vorteile. So prägt sich durch eigene Handlungen erarbeitetes Wissen besser im Gehirn ein und bleibt dort auch nachweislich länger verankert. Darauf wird jedoch in den folgenden Kapiteln noch genauer eingegangen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Grundschulkinder erfahrungsgemäß großen Spaß am Forschen und Experimentieren haben. Dadurch können sie eine positive Grundhaltung zu naturwissenschaftlichem Unterricht entwickeln, die sich wiederum auch auf die spätere Schullaufbahn auswirken und sogar die Berufswahl dahingehend beeinflussen kann.


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Letzte Überarbeitung: 09. März 2004, Eva Nölting