2 Die Behandlung der unbelebten Natur im Sachunterricht
Kinder staunen und wundern sich über viele Ereignisse bzw. Phänomene in ihrem Alltagsgeschehen,
woraus eine natürliche Motivation entsteht, sich diese zu erklären. Sie fragen unablässig Erwachsene
und fordern die Erklärungen für die erfahrenen Phänomene. Der Sachunterricht in der Grundschule sollte
an diesem Interesse anknüpfen und die Chance wahrnehmen, mit den Schülern gemeinsam ihre Fragen und
Ideen zu erforschen und zu klären.
Die Bielefelder Chemiedidaktiker R. Blume [1] und G. Lück [2] setzen sich im Besonderen für die Etablierung
chemischer Inhalte im Sachunterricht der Grundschule ein. Im Sachunterricht der Grundschule werden aus dem
naturwissenschaftlichen Bereich meist biologische Themen behandelt - Phänomene der unbelebten Natur werden
ignoriert. G. Lück beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Naturwissenschaftsvermittlung im Elementarbereich.
Ihre durchgeführten Studien lassen darauf schließen, dass auch bei Grundschülern ein hohes Interesse an
naturwissenschaftlichen Experimenten der unbelebten Natur besteht. Für Schüler ist die Chemie ein faszinierendes
Thema. Den Schülern macht sowohl die reine Beobachtung Freude, aber auch die Neugier darauf, eine Erklärung für
ein spektakuläres Phänomen zu finden, motiviert die Schüler. Beim Experimentieren werden die Schüler handelnd
tätig, sie werden zu Forschern, die Eigenschaften von Stoffen verändern und Neues entdecken können.
Viele Schüler besitzen vor Schulbeginn naturwissenschaftliche Kenntnisse, welche zum Beispiel aus
Kindersendungen wie "Löwenzahn" oder "Die Sendung mit der Maus" gewonnen wurden.
Dieses naturwissenschaftliche Vorwissen vieler Schulanfänger sollte durch den Sachunterricht weiter
entwickelt und gefördert werden. Die unbelebte Natur sollte ein fester Bestandteil - neben Biologie
etc. - des Sachunterrichts werden.
Chemische Sachverhalte sollten in der Grundschule nicht wissenschaftlich erklärt werden, sondern es
sollte im fächerübergreifenden Sachunterricht ein Gefühl dafür geschaffen werden, dass man die Eigenschaften
von Stoffen gezielt verändern und durch chemische Reaktionen neue Stoffe schaffen kann.
Experimente spielen nach A. Hartinger [3] eine große Rolle, denn diese liefern einen visuellen und
plastischen Zugang zu einer Theorie. Experimente unterstützen naturwissenschaftliches Denken und fördern die
Aneignung naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen.
In der durchgeführten Unterrichtsreihe bot sich mir die Gelegenheit, die aus dem naturwissenschaftlichen
Sachunterricht resultierenden Vorteile kennen zu lernen.