2.6 Motivation der Schüler

Handelt es sich um Unterrichtsgegenstände, die aus der Lebenswirklichkeit und Erfahrungswelt der Kinder stammen, so ist die Motivation der Schüler stets besonders hoch. Dies ist auch bei dem von uns gewählten Thema "Kristalle" der Fall. Es handelt sich dabei um für die Kinder "reale" Gegenstände, denen sie im Alltag überall begegnen.

Durch das Einbeziehen der Stadt Bad Salzuflen und ihrer Salzvorkommen, wird für die Kinder ebenfalls ein Gegenwartsbezug hergestellt, da viele diese Stadt bereits besucht haben. Auch die Salinen und das Thermalsolebad sind vielen Kindern ein Begriff und sie können über eigene Erlebnisse und Erfahrungen berichten.

Sehr motivierend ist für die Kinder auch das Durchführen der Experimente. Haben einige Kinder auch schon Vorerfahrungen auf diesem Gebiet, so ist diese Methode für die meisten Kinder jedoch völlig neu. Das Aufstellen der Sicherheitsregeln, in Form von Verkehrsschildern, aus Pappe gebastelt und mit einem roten Rand versehen, vermittelt den Kindern das Gefühl nun wie "richtige" Chemiker arbeiten zu dürfen. Auch das Tragen der Schutzbrillen sowie der Umgang mit Original-Labormaterialien, wie Bechergläsern, Schälchen und natürlich dem elektrischen Rührgerät wirken sehr motivierend.

Wichtig ist es auch immer, den Kindern die zu benötigenden Materialien möglichst anschaulich und wahrheitsgetreu zu präsentieren. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, sämtliche Lösungen und Salze auch stets gut beschriftet in in der Chemie verwendeten Behältnissen und nicht in leeren Marmeladengläsern, Joghurtbechern etc. mit in den Unterricht zu bringen. Dies vermittelt den Kindern das Gefühl von professionellem Arbeiten und "wirklichem" Experimentieren.

Auch das Präsentieren der unterschiedlichen Gegenstände auf einem blauen Teppich im vorderen Bereich des Klassenraumes ist für die Kinder sehr ansprechend, da sie so alle Gegenstände gut sehen können und der Anblick der glitzernden Kristalle und Steine sehr reizvoll ist. Gleichzeitig bietet sich den Kindern auch die Möglichkeit, die Kristalle aus nächster Nähe zu betachten, da sie auf Decken in einem Sitzkreis um den Teppich herum sitzen. Dies ermöglicht es den Kindern im Anschluss auch, einen Kristall auszuwählen, ihn zu berühren und mit an den Sitzplatz zu nehmen, um ihn zu zeichnen.

Auch der Einsatz möglichst vieler, unterschiedlicher Medien macht den Unterricht für die Kinder interessant. Bei den Arbeitsblättern, Versuchskarten, Folien und dem von uns erstellten Chemiebuch für die Kinder ist es uns wichtig, möglichst farbige, kindgerechte Bilder und Symbole zu verwenden. Die Arbeitsblätter zu den Versuchen sowie die dazugehörige Versuchskarte entwerfen wir dabei stets nach dem gleichen Schema mit den gleichen Symbolen. Die Versuchsarbeitsblätter lassen sich so anschaulich zu einem richtigen Chemiebuch zusammenstellen.

Bei dem Film mit den Beiträgen "Salz, Gewinnung aus Meerwasser". "Salz, wie kommt das ins Meer?" und "Steinsalz aus Wesel", der in der dritten Unterrichtsstunde gezeigt wird, haben wir uns für Sachgeschichten aus der "Sendung mit der Maus" entschieden. Motivierend ist hier, dass den Kindern sowohl der Sprecher, als auch die Aufmachung des Films größtenteils bekannt ist, da es sich dabei um eine für Vor- und Grundschulkinder sehr beliebte Fernsehsendung handelt. Auch das selbstständige Stöbern in Sachbüchern nach Inhalten zum Thema "Kristalle" ist für die Kinder spannend und interessant, vor allem, da sie ihre Entdeckungen anschließend der ganzen Klasse mitteilen können.

Motivierend ist für die Kinder auch stets, wenn sie noch nicht wissen, wie ein Versuch ausgeht. Sie stellen Vermutungen auf und sind dann gespannt, ob diese auch zutreffen. Gleichzeitig ist aber auch das Züchten schöner Einzelkristalle, deren Wachstum sie von Stunde zu Stunde verfolgen können, sehr anspornend, vor allem, da jedes Kind am Ende der Unterrichtseinheit einen dieser Kristalle mit nach Hause nehmen darf. Im stetigen Wachstum der Kristalle sehen die Kinder einen Erfolg, der sie ermuntert weiterzumachen. Aus diesem Grund sollten auch stets nur Versuche ausgewählt werden, deren Durchführung auch immer gelingt.


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie. Letzte Überarbeitung: 21. Juli 2004, Dagmar Wiechoczek