6.4 Versuch zum Stärkenachweis

Ich erklärte den Kindern, dass sie nun selbst aufgefordert waren in einem Versuch die Reaktion von Stärke mit Jodkalium-Lösung und die Reaktion von Natron mit Jodkalium-Lösung genau zu untersuchen. Die Kinder waren sofort hellauf begeistert und brachten dies mit lauten Ausrufen hervor.

Nachdem ich mir wieder durch die Triangel Gehör verschafft und mit ihnen einige Regeln für die kommenden Versuche aufgestellt hatte, stellte ich ihnen die Materialien aus dem "chemischen" Labor vor, die ich für sie mitgebracht hatte. Ich machte sie mit den Begriffen Petrischale und Pipette vertraut und zeigte ihnen auch den richtigen Umgang mit der Pipette, da es mir aus einer anderen Unterrichtseinheit noch gut im Gedächtnis war, welch große Probleme manche Kinder damit hatten.

Zunächst ging ich mit den Kindern Schritt für Schritt das Arbeitblatt durch, welches sie für den Versuch erhielten. Ich erklärte den Kindern, dass ein Kind aus jeder Gruppe nach vorne kommen und sich zunächst zwei Petrischälchen nehmen sollte. Ein Schälchen sollte das Kind dann mit einem Teelöffel Stärke und das andere mit einem Teelöffel Natron füllen. Dann sollte sich das Kind noch eine Pipette und ein Papiertuch nehmen und mit den Materialien an den Gruppentisch zurückkehren.

Außerdem wies ich die Kinder darauf hin, dass Frau Biermann und ich mit der Jodkalium-Lösung an die Gruppentische kommen würden, wo die Kinder dann mit ihrer Pipette etwas von der Lösung erhielten. Dabei bat ich die Kinder um Vorsicht im Umgang mit der Lösung, da Jodkalium-Lösung sehr hässliche Flecken hinterlassen kann. Ich ging mit den Kindern noch die restlichen Arbeitsschritte durch und bat sie sich ihre Beobachtungen auf ihren Arbeitsblättern zu notieren und mit ihren Mitschülern über eine mögliche Erklärung nachzudenken.

Dann teilte ich die Kinder in die vorgesehenen Gruppen ein, die Frau Biermann im Vorfeld zusammengestellt hatte und bat zunächst alle Kinder an ihre Gruppentische zu gehen. Im Anschluss benannte ich ein Kind aus jeder Gruppe, welches die Materialien vom Lehrerpult holen sollte. Das Abholen der Materialien am Lehrerpult verlief für mich besser als erwartet. Die Kinder hielten sich an vorher aufgestellte Regeln, wie etwa nicht unnötig umher zu laufen, und kamen einzeln nach vorne um die benötigten Sachen zu holen und sie kehrten danach auch wieder ruhig und langsam an ihre Gruppentische zurück.

Nun gingen Frau Biermann und ich herum und verteilten die Jodkalium-Lösung. Als die Kinder die benötigte Lösung erhalten hatten, fingen sie sofort mit sehr viel Freude an zu experimentieren und diskutierten anschließend ihre Ergebnisse in der Gruppe.

Nachdem alle Gruppen ihre Beobachtungen notiert und über mögliche Erklärungsansätze nachgedacht hatten, kamen wir wieder im Stuhlkreis zusammen.

Zunächst besprach ich mit den Kindern ihre Beobachtungen. Dabei waren sich alle Kinder einig, dass das Natron die braune Jodfarbe behält, die Stärke sich hingegen blauviolett bis schwarz verfärbt. Eine Erklärung dafür hatte jedoch keine Gruppe gefunden. Somit versuchte ich ihnen eine kindgerechte Erklärung zu liefern. Ich erläuterte den Kindern, dass sich beim Stärkenachweis mit Jodkalium-Lösung das Jod in die Stärke einlagert und so eine blauviolette Färbung hervorruft. Bei der Erklärung verzichtete ich absichtlich auf Wörter wie Jodatome oder Stärkemoleküle, da diese Ebene der Erklärung meiner Meinung nach noch etwas schwierig für die Kinder war, zumindest für einige Kinder der Gruppe.

Um sicher zu gehen, dass sich auch alle Kinder etwas auf ihrem Arbeitsblatt notiert hatten, schrieb ich sowohl die Beobachtung als auch die Erklärung an die Tafel und bat die Kinder dies mitzuschreiben, falls sie es sich noch nicht notiert hatten. Um diesen Versuch abzuschließen fragte ich die Kinder noch einmal, wie man ihrer Meinung nach Stärke nachweisen kann. Dabei gingen sofort eine Menge Finger hoch und die Kinder waren sich einig, dass Stärke mit Hilfe von Jod nachweisbar ist.


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Letzte Überarbeitung: 27. August 2004, Dagmar Wiechoczek