7.3 Versuch zum Stärkeabbau

Zunächst sollten die Kinder ein Eingangsexperiment durchführen, welches an das vorher behandelte Thema Stärke anknüpft.

Der Verteilerdienst teilte vor der Gruppenbildung wieder die Arbeitsblätter aus und ich ging mit den Kindern die einzelnen Arbeitsschritte durch. Dabei wiederholte ich noch einmal die Namen der verschiedenen Versuchsmaterialien mit den Kindern.

Nachdem den Kindern die Arbeitsanweisung für den kommenden Versuch klar war, begaben sie sich wieder in die alten Gruppen an die Tische, wo bereits alle Materialien, die sie benötigten, von mir bereitgestellt waren.

Die Kinder sollten bei diesem Versuch zunächst Kartoffelwasser mit Jodkalium-Lösung intensiv blau färben, so dass die Lösung auch bei längerem Rühren stabil bleibt. Dann sollten sie die Hälfte dieser Lösung in das zweite Becherglas geben. Im folgenden war es ihre Aufgabe in ein Becherglas kräftig hinein zu spucken und mit dem Glasstab umzurühren. Diese Lösung sollten die Kinder dann mit der anderen vergleichen.

Um die Kinder dabei etwas unter Kontrolle zu haben hatte ich mit Frau Biermann in einem vorangegangenen Gespräch entschieden jeweils ein Kind aus der Gruppe zu bestimmen, welches in das Glas spucken "darf". Sehr verwundert hat mich dabei, dass sich viele Kinder davor ekelten in das Glas zu spucken, beziehungsweise gleich schrien haben als sie auf einem Becherglas "Kartoffelwasser mit Spucke" gelesen hatten. Daher sah ich es auch als sehr sinnvoll an noch ein kurzes Gespräch über Spucke mit den Kindern zu führen, auch wenn dies in meinem Stundenverlauf eigentlich nicht eingeplant war. Ich erklärte den Kindern dabei, dass Spucke nicht etwa etwas ekliges ist, sondern dass die Spucke zu ihnen gehört und sie auch sehr wichtig für ihre Zähne ist, was sie noch in den nächsten beiden Stunden erfahren würden. Nachdem diese erste Blockade überwunden war, verfolgten alle Kinder sehr genau den Versuch.

Dabei wies ich die Kinder noch einmal darauf hin, dass sie sehr genau hinsehen müssten um ein Ergebnis zu erkennen. Als ich den Versuch zu Hause durchgeführt hatte fiel es meinen "Versuchspersonen" nämlich eher schwer einen Unterschied zwischen den beiden Lösungen festzustellen. Um so überraschter war ich, als mir bei der Besprechung der Ergebnisse bis auf eine Gruppe alle Gruppen versicherten, dass die Lösung mit der Spucke sich entfärbt hatte, die Vergleichslösung aber unverändert blieb.

Eine Erklärung dafür fiel aber auch dieses Mal den meisten Kindern schwer. Einigen Kindern war jedoch klar, dass in der Spucke ein Stoff ist, welcher hilft die Stärke, die sich im Kartoffelwasser befindet, in Zucker umzuwandeln. Nachdem die Kinder die Ergebnisse auf ihrem Arbeitsblatt notiert hatten, sprach ich im Anschluss mit ihnen über die Herstellung von Zucker.


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Letzte Überarbeitung: 27. August 2004, Dagmar Wiechoczek