Küpenfärbung mit Indigo
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.
Manche Farbstoffe wie der Indigo lassen sich nicht direkt auf die Faser aufziehen, da sie wasserunlöslich sind. Man überführt sie zuvor in eine lösliche und fast farblose Form, den Leukofarbstoff (leukos, griech. weiß). Die Reaktionsmischung nennt man Küpe. (Hier steckt das Wort für Fass drin; vergleiche den Weinmacher, den Küfer.) Das Färbeverfahren ist die Küpenfärbung. Mit Indigo färbt man Baumwollstoffe wie zum Beispiel die Jeans. Man kann damit aber auch Batiken fertigen oder Stempeldrucke. |
Geräte
Erlenmeyerkolben (100 ml), Becherglas (400 ml), Heizquelle (Gasherd,
Brenner oder Heizplatte), Pinzette, Glasstab, Thermometer, Gummihandschuhe.
Chemikalien, Material
Leinenstück, Indigo, Natriumhydroxid (C), Natriumdithionit (Xn).
Durchführung
In einen Erlenmeyerkolben gibt man ca. 0,5 g feingepulvertes Indigo, ca. 1 g
NaOH-Plätzchen, 1 g Natriumdithionit und etwa 20 ml demineralisiertes Wasser. Die
Mischung wird im Wasserbad mit 200 ml Wasser auf etwa 70 °C erwärmt (Thermometer)
und einige Minuten bei dieser Temperatur gehalten. (Das Wasserbad wird anschließend für den
zweiten Schritt genutzt!) Nach einigen Minuten verschwindet die Blaufärbung; es löst
sich alles zu einer klaren Flüssigkeit. Deren gelbe bis bräunliche Färbung ist die des
Leukoindigos. Nur die Oberfläche, wo die Luft Zutritt hat, bleibt blau.
Diese Lösung gießt man in das zuvor als Wasserbad genutzte größere Becherglas
zu dem Wasser und erhitzt die Mischung ("Küpe") bis zum Sieden. Nun gibt man
die Textilprobe hinein und drückt sie mit einem Glasstab ständig in die Flüssigkeit. Nach
etwa 5 min nimmt man das Textilstück aus der Küpe, spült es kurz
aus und hängt es über eine Leine. Nicht zu lange und intensiv spülen, da man sonst den
Leukofarbstoff ausspült.
Indigoküpe und Ergebnisse der einmaligen Färbung
(Foto: Daggi)
Ergebnis
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