Woher stammt die Bezeichnung "Kochsalz"?

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Viele meinen (wie ich früher auch), es hieße Kochsalz, weil man es in der Küche zum Kochen benötigt. Richtig ist jedoch Folgendes:

In Mitteleuropa gab es viele Salzquellen. Deren Wasser nennt man Sole (ohne h!). In denen suhlt sich das Vieh. Denn einerseits brauchen Tiere (wie der Mensch auch) zur Nahrung täglich eine Portion Salz. Andererseits töteten sie mit der salzigen Brühe Schadinsekten und Parasiten ab, die in ihrem Fell lebten und sie quälten. (Daher leiten sich viele Ortsnamen ab, wie Suhl, Solingen, Saale, Saar - aber auch das Wort Salz hat letztlich damit zu tun.)

Durch Kochen der Sole hat man früher Salz gewonnen. Deshalb nennt man dieses Salz Kochsalz und sogar auch Siedesalz.

Du kannst das selbst nachmachen:
Stelle dir eine Sole her, indem du zu einem halben Glas voll (zusatzfreiem) Bügeleisenwasser 2-3 Teelöffel Kochsalz löst. Achte darauf, dass du Salz nimmst, welches völlig löslich ist, denn es gibt auch Salz, welches schwerlösliche Zusätze enthält. Dann erhitzt du die Sole in einem hitzestabilen Gefäß.
Nach kurzer Zeit bilden sich farblose Salzkristalle. Wenn du alles Wasser abdampfst, erhältst du das ganze Salz zurück. Erhitze aber nicht bis zur vollständigen Trockene, denn dann wird das Salz aufgrund der Gefäßbestandteile oftmals schmutzig.

Wenn du keine Möglichkeit zum Kochen hast, kannst du das Salz auch gewinnen, indem du das Gefäß in die Sonne stellst. Das Wasser verdunstet - das dauert aber länger. Der Vorteil ist jedoch, dass du Brennstoff sparst und somit etwas für die Umwelt tust. Die Salzproduzenten früherer Zeiten haben so viel Holz zum Salzsieden gebraucht, dass ganze Wälder angeholzt wurden. Auf diese Weise ist zum Beispiel anstelle riesiger Buchen- und Eibenwälder die unfruchtbare Lüneburger Heide getreten.

Deshalb lassen die Salzbauern überall auf der Erde die Sonne für sich arbeiten. Solche Salzgärten siehst du vielleicht bei deinem Meeresurlaub im Süden.

Salzgarten auf Mauritius (Foto: Daggi)


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 20. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek