Eis schmilzt unter Druck

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Eis verhält sich geradezu plastisch, wenn man darauf Druck ausübt.

Stelle durch Einfrieren in der Kühltruhe ein größeres Stück Eis her. Dann legst du das Eisstück auf ein festes Holzbrett (oder ähnliches) und legst eine Drahtschlinge über das Eis. Das Brett mit Eis und Drahtschlinge ordnest du zwischen zwei Tischen so an, dass ein Gewicht (zum Beispiel zwei gefüllte Wasserflaschen) an der Drahtschlinge frei nach unten hängen kann. Damit das Eis nicht zu schnell schmilzt, wird es mit einem Tuch abgedeckt. Trotzdem musst du unter das Ganze eine Schale stellen.

 

(Fotos: Daggi)


Nach kurzer Zeit siehst du, dass der Draht in das Eis einschneidet. Wenn du lange genug wartest (mindestens zwei Stunden), wandert der Draht durch das Eis. Bemerkenswerterweise friert der Schnitt oberhalb der Schlinge wieder zu, so dass das Gewicht samt Draht herunterfallen würde, wenn das Holzbrett nicht wäre. Der Eisblock bleibt liegen, als wäre nichts geschehen.

Beim Gefrieren dehnt sich Wasser um etwa 1/10 aus. Wenn man Eis also presst, sollte es schmelzen. Das tut es auch, wie wir gesehen haben.
Wenn du Schlittschuh oder Ski läufst, drückst du ebenfalls auf das Eis. Auf dem entstehenden Flüssigkeitsfilm rutscht du dann zu Tal. Hinter dir friert alles wieder zusammen.

Hinweis: Es wird im Zusammenhang mit diesem Versuch auch diskutiert, ob es sich nicht nur um einen Wärmeeffekt handelt. Demnach soll sich der Draht durch Aufnahme von Wärme aus dem Umgebung ständig erwärmen und so das Eis zum Schmelzen bringen. Entsprechend soll es sich beim Schlittschuhlaufen um Reibungswärme handeln, die das Eis zum Schmelzen bringt.

Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 30. Oktober 2015, Dagmar Wiechoczek