18 Das kleine Wasserlexikon

Um das Wasserquiz zu lösen, was noch keinen Testcharakter haben sollte, sondern wirklich nur eine Wiederholung sein sollte, steht ein Lexikon zur Verfügung, in dem alle Sachverhalte, besonders die, die vorher nur mündlich besprochen wurden, noch einmal erklärt sind. Es sollte während der gesamten Unterrichtseinheit im Klassenraum allen Kindern zum Nachschlagen und Recherchieren für die Fragen zur Verfügung stehen.
Die Texte richten sich an die Kinder und sind daher in einfacher und verständlicher Sprache verfasst, die allerdings bereits einfache Fachbegriffe beinhaltet.



Das kleine Wasserlexikon

Schülergerechte Antworten auf elf Fragen rund um das Wasser!

  • Wie funktioniert das mit dem Wetter?
  • Wo gibt es überall Wasser auf der Erde?
  • Welche Eigenschaften hat das Wasser?
  • Warum kühlen wir uns, wenn wir schwitzen?
  • Warum können Fische im Wasser atmen?
  • Wieso gibt es so viel Salzwasser?
  • Wie wird schmutziges Wasser wieder sauber?
  • Warum ist das Wasser blau?
  • Warum fliegen die Wolken am Himmel?
  • Warum müssen Menschen und Tiere trinken?
  • Wie können Tiere im zugefrorenen Wasser überleben?


Wie funktioniert das mit dem Wetter?
Habt ihr euch auch schon einmal gefragt, warum es eigentlich regnen muss? Es ist doch viel schöner, wenn wir immer schönes Sonnenwetter haben.
Aber im Grunde ist der Regen eine prima Sache. Denn ohne Wasser könnten wir gar nicht überleben. Und der Regen liefert es uns frei Haus. Nur wo kommt er her?
Stellt euch vor, er kommt aus den Flüssen, Seen und Meeren. Vielleicht hast du im Urlaub schon einmal in dem Wasser gebadet, das heute als Regen auf dich nieder prasselt. Denn Wasser kann verdampfen. Wenn die Sonne auf das Wasser scheint, wird es warm und verdunstet. Der Wasserdampf steigt dann nach oben. Das ist ganz schön viel, wenn du mal überlegst wie groß die Meere sind. Den Wasserdampf können wir nicht sehen. Aber wenn ganz viel Wasserdampf nach oben gestiegen ist bilden sich Wolken. Das kommt daher, dass es so weit oben sehr kalt ist. Bei Kälte wird aus dem Wasserdampf wieder Wasser (das nennt man kondensieren). Das sind nur ganz kleine Tröpfchen, die leicht genug sind, um zu schweben. Kommt aber immer mehr Wasserdampf hinzu, sammeln sich die Tröpfchen und werden zu großen Tropfen. Diese sind zu schwer zum Schweben und fallen herunter. Es regnet.
Und wie kommen die Wolken zu uns? Sie werden durch den Wind um die ganze Erde geweht, so dass es überall regnen kann.


Wo gibt es überall Wasser auf der Erde?
Wasser kommt in verschiedenen Gestalten vor. Es gibt Eis, flüssiges Wasser, aber auch Wasserdampf. Man nennt diese Gestalten Aggregatzustände.
Dass Wasser in den Meeren, Flüssen und Seen ist, ist ja offensichtlich. Aber es ist auch als Wasserdampf in der Luft. Und am Nordpol und Südpol findet man sehr viel Wasser, allerdings ist es dort so kalt, dass alles Wasser gefriert und nur als Eis oder Schnee vorkommt.
Auch unter uns, in der Erde ist Wasser. Das nennt man Grundwasser. Der Regen, der oben auf die Erde fällt, versickert im Boden. Das Wasser kann durch die lockere Erde fließen. Erst wenn es zu einer Schicht im Boden kommt, durch die kein Wasser mehr durchkommt, bleibt es dort. Irgendwo kommt es jedoch wieder hervor, diese Stelle nennt man Quelle.


Welche Eigenschaften hat Wasser?
Wir haben ja schon gehört, dass Wasser in drei verschiedenen Aggregatzuständen auftauchen kann. Nur wann findet man welchen?
Vielleicht habt ihr schon einmal gesehen, wenn Nudeln gekocht werden? Dann ist das Wasser in die man die Nudeln gibt, flüssig. Mann stellt den Topf dann auf eine Herdplatte und erhitzt das Wasser im Topf. Wenn es 100 °C erreicht hat, kann man sehen, wie das Wasser blubbert und große Blasen aufsteigen. Außerdem steigt Wasserdampf auf. Das Wasser kocht und verdampft. Das heißt es wird gasförmig.
Aber wann wird Wasser zu Eis? Im Winter, wenn es kalt ist, und die Straßen nass, kann Glatteis entstehen. Und ihr könnt genau vorhersagen, wann das passiert. Wenn im Wetterbericht gesagt wird, dass es 0 °C oder weniger geben soll, dann kann es glatt werden auf den Straßen. Denn bei 0 °C friert Wasser und wird zu Eis.
Wasser hat aber noch eine ganz tolle Eigenschaft. Denn es gibt eine magische Zahl, bei der Wasser immer flüssig ist. Das sind 4 °C. Das könnt ihr euch merken, denn in einem großen Gewässer ist es ab einer bestimmten Tiefe immer 4 °C warm. Das Wasser besteht aus kleinen Teilchen, die nennt man Moleküle. Drückt man diese Moleküle so dicht zusammen wie es geht, ist die Temperatur des Wassers 4 °C.
Und wenn in einem See oder Meer so viel Wasser übereinander liegt, drückt es sich selbst ganz dicht zusammen.

Also merke:
Wasser kocht bei 100 °C
Wasser friert bei 0 °C
Wasser ist am dichtesten bei 4 °C


Warum kühlen wir uns, wenn wir schwitzen?
Ihr habt bestimmt schon einmal beim Sport oder an einem heißen Sommertag geschwitzt. Warum schwitzen wir überhaupt und wo kommt der Schweiß her?
Unser Körper braucht eine optimale Temperatur, damit er gut funktioniert. Das sind 37 °C. Wenn man sich aber bewegt oder in einer heißen Umgebung ist, heizt sich der Körper auf. Damit wir unsere 37 °C halten können, müssen wir uns kühlen. Da hat der Körper eine tolle Erfindung gemacht. Wir haben in der Haut winzig kleine Löcher, das sind Poren. Unter den Schweißporen sind Drüsen (kleine Wasserfabriken). Diese sondern Wasser und einige andere Stoffe ab, wenn uns warm wird. Durch die Löcher kommt das Wasser dann auf unsere Hautoberfläche. Wenn das Wasser auf der Haut ist, setzt die Kühlfunktion ein. Denn wenn Wasser verdunsten will, was immer geschieht, wenn es an der Luft ist, braucht es Energie. Diese Energie holt es sich in Form von Wärme von unserem Körper. Das müsst ihr euch so vorstellen, als ob es Wärme isst. Damit wir uns bewegen können müssen wir essen, um Energie zu bekommen, und das Wasser isst unsere Körperwärme um zu verdunsten.
Diese Tatsache nutzen auch die Menschen, die in der Wüste leben. Da ist es unheimlich warm, und man bekommt schnell durst. Aber man möchte natürlich lieber etwas Kühles trinken, als lauwarmes Wasser. Nur leider gibt es mitten in der Wüste keinen Kühlschrank. Aber die Menschen haben einen Trick. Sie füllen ihr Wasser einfach in Tonkrüge, das sind Kannen, die aus einer bestimmten Erde geformt wurden. Ton hat viele winzig kleine Löcher, durch die immer ein wenig Wasser nach außen dringt. So ähnlich wie bei unserer Haut. Das Wasser befindet sich dann außen auf dem Krug und will verdunsten. Wenn es das tut, nimmt es die Wärme von dem lauwarmen Wasser in dem Krug, und so wird das Wasser im Inneren des Krugs schön kühl.


Warum können Fische im Wasser atmen?
Wir wissen ja, dass wir zum Atmen Luft brauchen. Genau genommen brauchen wir den Sauerstoff, der in der Luft ist. Das ist ein Gas, und man kann es nicht sehen. Wenn wir ins Wasser springen und tauchen, können wir dort nicht atmen. Wir müssen auftauchen. Es gibt auch im Meer lebende Säugetiere, Wale z. B., die müssen auch auftauchen um Luft zu holen. Aber wie machen es all die Fische? Die tauchen nicht auf, sondern bleiben immer im Wasser.
Der große Unterschied ist, dass wir Lungen haben zum Atmen, und die Fische Kiemen. Und mit den Kiemen können sie auch Sauerstoff aufnehmen. Denn nicht nur in der Luft ist Sauerstoff, sondern auch im Wasser. So, wie du z. B. Zucker im Tee auflösen kannst, kann auch der Sauerstoff in Wasser gelöst werden. Die Pflanzen auf unserer Erde produzieren den Sauerstoff. Es gibt Pflanzen an Land, die den Sauerstoff direkt in die Luft abgeben. Es gibt aber auch Wasserpflanzen z. B. Algen, die den Sauerstoff ins Wasser abgeben. So ist genug Sauerstoff für die Landlebewesen in der Luft und genug Sauerstoff für die Fische im Wasser.


Wieso gibt es so viel Salzwasser?
Du hast bestimmt schon einmal Tee getrunken. Der schmeckt manchmal nicht so gut. Damit er besser schmeckt, gibt man Zucker oder Honig dazu. Den sieht man aber hinterher nicht mehr. Er hat sich aufgelöst.
Wasser kann manche Sachen lösen, das heißt in sich aufnehmen. Das sind nicht nur Zucker, sondern auch Salze und Mineralien. Daher kommt auch der Name Mineralwasser. Wenn das Wasser als Regen vom Himmel fällt und im Boden versickert, nimmt es viele Salze und Mineralien mit sich. Wenn es dann als Quelle aus dem Boden schießt und als Bach und dann als Fluss durch die Landschaft fließt, nimmt es noch mehr Stoffe mit sich. Wenn es dann ins Mehr fließt, bringt es all die Salze mit. Da es so viele Flüsse sind, die ins Meer fließen gelangen auch viele Salze und Mineralien ins Meerwasser. Natürlich verdunstet auch viel von dem Meerwasser wieder, aber die Salze können nicht mit verdunsten. Sie bleiben im Meer. Deshalb ist das Meerwasser so salzig, dass man es richtig schmecken kann. Es schmeckt fürchterlich. Viel zu salzig um es zu trinken.


Wie wird schmutziges Wasser wieder sauber?
Wenn wir zu Hause die Toilettenspülung betätigen, oder Abwaschen, oder die Waschmaschine anstellen, wird Wasser schmutzig und fließt in den Abwasserkanal unter der Erde.
Nur was passiert dann? Verschmutzen kann man Wasser sehr schnell, es zu säubern dauert jedoch sehr lange und ist ziemlich schwierig.
Wir hier in Deutschland verbrauchen ungefähr 128 l Wasser am Tag. All dieses Wasser fließt durch die Abwasserkanäle in eine Kläranlage. Das ist eine Anlage, in der Wasser gereinigt wird, bis es wieder klar ist, deshalb heißt sie "Kläranlage".
Und was passiert in dieser Kläranlage? Dort gibt es verschiedene Becken und Stationen, durch die das Wasser fließen muss.
Als erstes kommt es in den Rechen. Dort werden große Schmutzteile wie z. B. Windeln aus dem Wasser herausgekämmt.
Nach dem Rechen kommt der Sandfang. In diesem Becken ist Sand, der funktioniert wie ein Sieb. Das Schmutzwasser sickert hindurch und grobe Schmutzteilchen bleiben im Sand hängen.
Als nächstes gelangt das Wasser in das Absetzbecken. Dort wird das Wasser ganz ruhig stehen gelassen. Dann sinken nämlich kleinere Schmutzteilchen zu Boden. Sie setzen sich unten ab, daher auch der Name des Beckens.
Jetzt ist das Wasser zwar schon etwas klarer, aber noch nicht sauber.
Um es noch besser zu reinigen kommt es in das Belebtbecken.
Das heißt so, weil dort kleine Bakterien leben, die den Schmutz fressen und zu Mineralien umwandeln. Das nennt man Mineralisierung.
Nach dem Belebtbecken wird das Wasser in das Nachklärbecken geleitet. Dort leben auch Bakterien, die den letzten Schmutz aus dem Wasser fressen.
Wenn keine chemischen Gifte in dem Wasser sind, kann es nach dem Nachklärbecken als sauberes Wasser zurück in einen Fluss geleitet werden.
Nur was ist mit dem Wasser, in dem Gifte sind?
Dafür gibt es noch eine chemische Reinigung. Es werden bestimmte Stoffe in das Wasser gegeben, das sind eine Art Eisen und Aluminium. Diese Stoffe verbinden sich mit den giftigen Stoffen zu Flocken. Das kannst du dir so vorstellen, als ob du ein Puzzle zusammensetzt und die Teile zusammenhalten. Jetzt sind die Teile groß genug um sie aus dem Wasser zu fischen. Das nennt man Fällung.
Oder man gibt Aktivkohle zu dem Wasser. Die Aktivkohle ist eine bestimmte Art Kohle. Sie hält die Giftstoffe fest, und wenn man das Wasser durch einen Filter fließen lässt, das ist ein ganz feines Sieb, bleibt das Gift im Filter, und das Wasser ist sauber.
Du siehst, es ist ganz schön schwierig dreckiges Wasser wieder sauber zu machen. Also seid schön vorsichtig mit eurem Wasser und verbraucht nicht mehr als nötig.


Warum ist das Wasser blau?
Ihr habt bestimmt schon einmal gehört, dass das Wasser blau ist, weil sich der blaue Himmel darin spiegelt. Der Himmel spiegelt sich zwar im Wasser, aber warum ist das Wasser sogar blau, wenn der Himmel mit Wolken bedeckt ist? Dann müsste es doch eigentlich weiß oder grau sein.
Es ist blau, weil das Wasser tatsächlich blau ist. Wenn man nur ein wenig hat, ist es natürlich durchsichtig, hat man allerdings mehr, sieht man, dass es blau ist.
Das kommt vom Licht. In den Sonnenstrahlen, oder in jedem hellen Licht sind nämlich alle Farben vorhanden. Vielleicht habt ihr schon einmal einen Regenbogen gesehen. Die feinen Tröpfchen des Regens trennen das Licht, und wir können alle Farben sehen, die darin vorkommen. Das Wasser macht so was Ähnliches. Es verschluckt einige Farben, und reflektiert nur das blaue bis grüne Licht. Das sehen wir dann, und zwar als blaue Farbe des Wassers.


Warum fliegen die Wolken am Himmel?
Wolken entstehen ja, weil Wasser verdampft und nach oben steigt.
Wasserdampf kann nur entstehen, wenn es warm ist. Und die warme Luft steigt mit dem Wasserdampf nach oben.
Kommt der Wasserdampf so hoch, dass er kalte Luftschichten berührt, wird der Wasserdampf zu kleinenT röpfchen, die dann die Wolken sind, die wir sehen.
Also liegen die Wolken über der warmen Luft, die stetig nach oben steigt. Und so werden sie oben gehalten, als ob sie nach oben geblasen werden.
Stellt euch vor, jemand hält einen Haartrockner von unten gegen die Wolken.
Solange die Tröpfchen klein genug sind, bleiben sie auch oben. Werden sie jedoch zu schwer, fallen sie herunter, und es regnet.


Warum müssen Menschen und Tiere trinken?
In unserem Körper laufen viele Funktionen ab. Für viele braucht unser Körper Wasser. Vielleicht habt ihr schon einmal Blut gesehen. Unser Blut transportiert den Sauerstoff, den wir einatmen, aber auch Nährstoffe (das sind die Stoffe, die wir beim Essen mit der Nahrung aufnehmen, und die wir als Energiequelle brauchen).
Unser Blut ist flüssig, und fließt durch die Adern zu jedem Organ, damit alles versorgt ist. Damit das Blut schön flüssig bleibt, braucht es Wasser. Trinken wir zu wenig, wird das Blut zu dick, und unser Herz muss unheimlich schwer arbeiten um es durch die Adern zu pumpen.
Allerdings wisst ihr ja auch, dass wir bei Anstrengung oder Wärme schwitzen um unseren Körper zu kühlen, damit er nicht überhitzt. Auch das ist Wasser, was wir brauchen. Deshalb sollte man nach dem Sport, oder im Sommer, wenn man viel schwitzt auch viel trinken, um dem Körper das Wasser wieder zurückzugeben.


Wie können Tiere im zugefrorenen Wasser überleben?
Seid ihr schon einmal im Winter auf einem zugefrorenen See Schlittschuh gelaufen? Habt ihr euch schon einmal gefragt, was im Winter mit den Fischen ist, die in dem See leben? Sind sie mit eingefroren, oder wie können sie im Eis überleben?
Es ist so, den Fischen geht es gut, da sie unter dem Eis sind. Der See friert nie ganz zu. Nicht einmal das Eismeer am Nord- oder Südpol.
Denn das Wasser hat ja eine ganz besondere Eigenschaft. Wenn das Wasser fest zusammen gedrückt wird, ist die Temperatur des Wassers immer 4 °C. Das Eis liegt also nur oben auf dem See. Weiter unten, wo das Wasser durch die darüber liegenden Wassermassen zusammengedrückt wird, hat das Wasser für die Fische eine angenehme Temperatur von 4 °C und ist flüssig, so dass die Fische und die anderen Tiere, die dort leben, wie gewohnt herumschwimmen können.


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Letzte Überarbeitung: 23. Januar 2009, Dagmar Wiechoczek