Wasserstoffperoxid gehört zu den faszinierenden Chemikalien, mit denen Schüler im experimentell orientierten Chemieunterricht vieles lernen können.

Immerhin ist H₂O₂ auch eine der wichtigsten Industriechemikalien. Zu nennen sind das chlorfreie Bleichen von Cellulose und Papier, aber auch das Aufhellen von Haaren. Statt des abschätzigen Begriffs „Wasserstoffblond“ müsste es übrigens eher „Sauerstoffblond“ heißen… Was wären Waschmittel ohne Wasserstoffperoxid und seine Derivate? Da sähe es in unseren Wäscheschränken aufgrund des von der Werbung weidlich ausgenutzten „Grauschleiers“ dunkel aus. Früher was das der „Gilb“….

Weiter zu nennen sind Abwasserreinigung und Desinfektion. Vergessen dürfen wir aber nicht den Einsatz als wichtiges Oxidationsmittel bei chemischen Synthesen – vor allem in der Organischen Chemie.

Andererseits muss man auch vor Fehlern im Umgang mit dieser Substanz warnen, denn sie ist nicht ganz einfach zu händeln. Hierzu gibt es einschlägige Berichte zu Unfällen - wie zu diesem:

Ein Diplomand hat die Oxidation einer Substanz mit Wasserstoffperoxid in wässriger Lösung vorgenommen. Um das Produkt dieser Reaktion zu isolieren, engt er es am Rotationsverdampfer mit heißem Wasserbad ein. Plötzlich kommt es zur Explosion. Die Apparatur wird zerstört. Der Student verliert sein Augenlicht. Ursache: Er hat vergessen, überschüssiges H2O2 zu vernichten. Das hat sich wegen des höheren Siedepunkts (verglichen mit dem von Wasser) stark angereichert. Es hat sich schließlich explosionsartig zersetzt.

Übrigens: Wenn ein „Hirni“ damit Bomben basteln will, tut der es auch ohne meine Hintergrundinformationen…

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