Versuch: Nachweis von Alkalien, Tensiden und Bleichmitteln in Scheuermitteln

Schülerversuch; 15 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
3 Reagenzgläser, Tropfpipette.

Chemikalien
Scheuermittel, Calciumcarbonat, Handspülmittel, schwarze Tinte, pH-Papier (Abstufung in 0,5 pH-Stufen), destilliertes Wasser.

Durchführung
In ein Reagenzglas gibt man eine Spatelspitze Scheuerpulver oder eine entsprechende Menge Scheuermilch. Zum Vergleich wird in ein zweites Reagenzglas eine Spatelspitze Calciumcarbonat und ein Tropfen Spülmittel gegeben. In das dritte Reagenzglas nur Calciumcarbonat. Dann werden alle Reagenzgläser etwa zur Hälfte mit Wasser aufgefüllt.

a) Nachweis von gutlöslichen Alkalien
In allen Proben wird der pH-Wert gemessen. pH-Werte, die größer als im Reagenzglas mit Calciumcarbonat sind, deuten auf den Zusatz von wasserlöslichen Alkalien hin.

b) Tensidnachweis
Die Reagenzgläser werden mit dem Daumen verschlossen und geschüttelt. Schaumbildung deutet auf Tenside hin. Das Reagenzglas mit Calciumcarbonat dient als Blindprobe.

c) Bleichmittelnachweis
In alle Reagenzgläser wird je 1 Tropfen Tinte gegeben und kurz geschüttelt. Nachdem das Calciumcarbonat zu Boden gesunken ist, zeigt sich bei bleichmittelhaltigen Scheuermitteln sehr deutlich eine fortschreitende Entfärbung der Tinte.

Auswertung
a) Scheuermittel auf Grundlage von Mamormehl haben in wässriger Suspension aufgrund der Bildung von Calciumhydrogencarbonat einen pH-Wert von 10,3.

CaCO3 + H2O ———> Ca2+ + HCO3- + OH-

Höhere pH-Werte deuten auf den Zusatz gut löslicher Alkalien hin.

b) Tenside vermindern die Grenzflächenspannung zwischen Wasser und Luft, so dass Tensidlösungen beim Schütteln Schaum bilden.

c) Der Bleichmittelnachweis beruht auf der oxidativen Zerstörung der Tintenfarbstoffe.

Literatur
H. Sommerfeld, Chemie im Haushalt. Wieviel Chemie ist in Scheuermitteln?, Praxis der Naturwissenschaften Chemie, 1/44 (1995), 11-14.


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Letzte Überarbeitung: 15. April 2002, Dagmar Wiechoczek