Versuch: Verhalten von Glucose in Säuren
Schülerversuch; 15 min.
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.
Sicherheitshinweis
Vorsicht! Aufgrund der starken Basizität von Fehling-Reagenz,
die zusammen mit der Probe im
Wasserbad erhitzt wird, muss unbedingt mit
Schutzbrille gearbeitet werden (Spritzgefahr!).
Geräte
4 Reagenzgläser, Tropfpipetten, Wasserbad,
Dreifuß, Bunsenbrenner.
Chemikalien
Traubenzucker, Acetaldehyd (F+; Xn), Fehling-Reagenz (C),
Schiffs Reagenz (Xi), destilliertes Wasser.
Durchführung
In zwei Reagenzgläsern werden 2 ml einer
5%igen Traubenzuckerlösung bzw. 2 ml Acetaldehyd
mit einigen Tropfen Fehling-Reagenz versetzt. Die
Reagenzgläser werden vorsichtig geschüttelt und
in ein heißes Wasserbad gesetzt.
In zwei weiteren Reagenzgläsern werden jeweils
2 ml Schiffs Reagenz vorgelegt und mit einigen Tropfen einer
5%igen Traubenzuckerlösung bzw. einigen Tropfen Acetaldehyd
versetzt.
Beobachtung
Bei Verwendung von Fehling-Reagenz färben
sich beide Lösungen orangerot.
Mit Schiffs Reagenz färbt sich nur die Acetaldehydlösung rot.
Auswertung
Mit Fehling-Reagenz gelingt der Aldehydnachweis
von Glucose, nicht jedoch mit Schiffs Reagenz, mit der
ebenfalls Aldehyde nachgewiesen werden können.
Verantwortlich hierfür ist der unterschiedliche
pH-Wert der beiden Nachweisreagenzien. Fehling-Reagenz ist
eine alkalische Lösung, während Schiffs Reagenz eine
saure Lösung ist, unter deren Einwirkung sich die Aldehydgruppe
des Glucosemoleküls mit der Hydroxygruppe am Kohlenstoffatom
5 verbindet. Auf diese Weise wird die Kohlenstoffkette durch eine
Sauerstoffbrücke zu einem sechsgliedrigen Ring geschlossen.
Er setzt sich aus fünf Kohlenstoffatomen und einem
Sauerstoffatom zusammen. Damit entfällt die Aldehydgruppe am
Kohlenstoffatom 1.
Literatur
R. Blume und Kollegen, Chemie für Gymnasien, Organische Chemie Themenheft 3, Cornelsen Verlag, Berlin 1994, 32.