Versuch: Dispergiervermögen von Seife

Schülerversuch; 15 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
4 Erlenmeyerkolben (200 ml), Rührstab aus Glas, 2 Trichter, Filterpapier.

Chemikalien
Wasser, Seifenlösung, Ruß.

Durchführung
In zwei Erlenmeyerkolben gibt man 50 ml Wasser und ein wenig Ruß. In den zweiten fügt man zusätzlich noch 10 ml Seifenlösung hinzu. Beide Gemische werden gründlich gerührt.
Anschließend werden beide Lösungen filtriert.

Beobachtung
Im ersten Kolben ist das Filtrat farblos und der Ruß bleibt als Rückstand im Filterpapier. Im zweiten Kolben mit Seifenlösung verbleibt auch Ruß als Rückstand im Filterpapier. Ein Teil ist aber in Lösung gegangen, so dass das Filtrat gräulich gefärbt ist.

Auswertung
Zunächst wird der Ruß mit den Tensidmolekülen der Seife so umgeben (emulgiert), dass die lipophilen Teile der Tenside zum Ruß und die hydrophilen Teile zum Wasser ausgerichtet sind. Gleichzeitig wird der Ruß von der Seife so zerteilt (dispergiert), dass er die Poren des Filterpapiers passieren kann, was mit Wasser allein nicht gelingt. Emulgier- und Dispergiervermögen von Tensiden sind die wichtigsten Voraussetzungen für das Waschen mit Seifen und Waschmitteln.

Literatur
P. Huhn, Seife - eine der ältesten Haushaltschemikalien, Praxis der Naturwissenschaften Chemie, 1/44 (1995), 19-21.


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Letzte Überarbeitung: 08. Juni 1998, Dagmar Wiechoczek