Versuch: Die Silberbesteck-Batterie
Schülerversuch; 30 min.
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.
Geräte
Becherglas (250 ml, durch Polystyrolmembran in 2 Kammern geteilt), Multimeter, 2 Verbindungskabel.
Chemikalien
Angelaufenes Silberbesteck, Aluminiumblech, Kristallsoda, verdünnte Natronlauge (Xi).
Durchführung
In ein, durch eine Polystyrolmembran in zwei Kammern geteiltes Becherglas, wird
konzentrierte Kristallsodalösung gegeben. Das mit
Natronlauge von einer möglichen Oxidschicht gereinigte
Aluminiumblech wird in die eine Kammer, der Silbergegenstand in
die andere Kammer gegeben. Beide Elektroden werden mittels
Kabel über das Multimeter leitend verbunden, der äußere
Stromkreis ist geschlossen. Die Richtung des Elektrodenstroms
wird festgestellt, die Stromstärke in bestimmten Zeitabständen
solange gemessen, bis sie konstant bleibt.
Beobachtung
Die Elektronen fließen vom Aluminiumblech zum
Silbergegenstand. Im Laufe der Zeit nimmt die Stromstärke ab,
das Silber wird blank. In dem Maße, in dem die Stromstärke
abnimmt und der Silbergegenstand blanker wird, nimmt die Gasentwicklung
am Silber zu. Ab einer bestimmten Zeit bleibt die Stromstärke
konstant.
Auswertung
Wenn Silber "anläuft", überzieht sich das Metall
an der Luft mit einer dünnen Oxidschicht. Diese reagiert
mit Schwefelwasserstoff aus der Luft oder mit schwefelhaltigen
Verbindungen aus Lebensmitteln zu Silbersulfid, welches für
die schwarze Farbe von angelaufenem Silber verantwortlich ist.
In der Batterie laufen folgende Elektrodenreaktionen ab.
Das Aluminiumblech (Anode) wird oxidiert:Al à Al3+ + 3 e-
Die Reduktion erfolgt an der Silberelektrode (Kathode):
Ag2S + 2 e- à 2 Ag + S2-
Ist das Silbersulfid verbraucht, das Silberbesteck also blank, werden an der Silberelektrode Hydronium-Ionen entladen:
2 H3O+ + 2 e- à 2 H2O + H2
Literatur
V. Dietrich, Erprobte Experimente zu Korrosion und Korrosionsschutz, Praxis der Naturwissenschaften Chemie,
5/45 (1996), 21-26.