Versuch: Verwendung von Wasserglas im Bautenschutz

Schülerversuch; 20 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Pinsel, Haartrockner.

Chemikalien
Wasserglas-Lösung, Ziegelstein, Kalkstein, Essigessenz (C), Wasser.

Durchführung
Die Oberfläche eines Ziegelsteins und eines Kalksteins werden jeweils zur Hälfte mit Wasserglaslösung bestrichen und hiernach mit dem Haartrockner getrocknet.
Anschließend wird der Ziegelstein mit Wasser besprüht und der Kalkstein sowohl auf der behandelten als auch auf der unbehandelten Seite mit Essigessenz beträufelt.

Beobachtung
Die mit Wasserglas imprägnierte Seite des Ziegelsteins ist wasserabweisend (das Wasser perlt ab), während die unbehandelte Seite Wasser aufnimmt.
Auf der mit Wasserglas imprägnierten Seite des Kalksteins tritt keine Reaktion ein, während auf der unbehandelten Seite eine Gasentwicklung zu beobachten ist.

Auswertung
In beiden Fällen bildet sich auf der Oberfläche der Steine eine wasserunlösliche Silicatschicht.
Die Imprägnierung des Kalksteins verhindert die Reaktion von Kalk mit Säuren:

CaCO3 + 2 CH3COOH à Ca2+ + 2 CH3COO- + H2O + CO2 á

Dieser säurebeständige Silicat-Schutz des Kalksteins bzw. des Kalkmörtels, der vielfach als Mauerputz von Gebäuden Verwendung findet, ist insbesondere in Anbetracht des sauren Regens eine wichtige Maßnahme des Bauten-Schutzes.

Literatur
F. Kober, Struktur der Silicate, Der Chemieunterricht, 3/5 (1984), 21.


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Letzte Überarbeitung: 23. Januar 2009, Dagmar Wiechoczek