Versuch: Recycling von Plexiglas

Lehrerversuch; 15 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Rundkolben (200 ml), einfach durchbohrter Stopfen, gebogenes Glasrohr, Erlenmeyerkolben (200 ml), Reagenzglas, Stativ, Dreifuß, Tuch, Hammer, Bunsenbrenner, Kühlwasser.

Chemikalien
Autorücklichter aus Plexiglas (PMMA, Polymethylmethacrylat), Baeyer-Reagenz (Xi).

Durchführung
Ein Autorücklicht wird in einem Tuch mit einem Hammer in kleine Stücke geschlagen (Vorsicht! Schutzbrille tragen!). 15-20 g dieser Plexiglasstücke werden gemäß der Abbildung erhitzt. Dabei kondensiert eine zähe Flüssigkeit im Glasrohr, die sich später im Erlenmeyerkolben sammelt. Versetzt man einige Tropfen des Destillats mit violettem Baeyer-Reagenz, so entfärbt sich diese.

(Quelle: [14])


Auswertung
Das aufgefangene Destillat enthält C-C-Doppelbindungen (Entfärben von Baeyer-Reagenz), welche in den Monomeren des PMMAs, dem Methylacrylsäuremethylester, nicht aber in PMMA selbst vorkommen.
Durch das Erhitzen ist das Polymer depolymerisiert (in seine Monomeren gespalten) worden, so dass wieder der Ausgangsstoff Methylacrylsäuremethylester vorliegt. Das Zerlegen von Polymeren in seine Monomere ist somit eine Recyclingmethode. Der gewonnene Methylacrylsäuremethylester kann zusammen mit einem geeigneten Aktivator zu neuem Plexiglas reagieren.


Literatur


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Letzte Überarbeitung: 05. Februar 2012, Dagmar Wiechoczek