Cadmium ist sehr selten, aber dabei sehr begehrt

Experimente:
Versuch: Qualitative Abtrennung von Cadmium-Ionen durch Ionenaustausch


Anwendungen von Cadmium
Cadmium spielt trotz seines vergleichsweise sehr geringen Vorkommens und seiner Giftigkeit eine große Rolle in zahlreichen technischen Prozessen und bei der Herstellung allgemein bekannter Produkte:

Farbstoffe

Elektrotechnik

Korrosionsschutz

Legierungen

Kerntechnik

Katalysatoren

Kunststoffstabilisatoren

Für Cadmium gibt es eine ausgefeilte Recyclingtechnik
Da Cadmium in vielen Bereichen nicht durch andere Metalle oder Verbindungen ersetzt werden kann und sehr selten und teuer ist, ist gerade für dieses Metall - anders als für häufiger vorkommende Schwermetalle wie Kupfer oder Blei - eine besonders ausgefeilte und intensive Recyclingtechnologie entwickelt worden. Wegen der kleinen Konzentrationen von Cadmium in seinen Produkten ist ein Recycling primär ein Anreicherungsproblem.
Die Verfahren hierzu entsprechen denen der Cadmiumgewinnung bei der Zinkverhüttung. Dabei wird cadmiumhaltiges Material erhitzt, das gebildete extrem giftige Cadmiumoxid mit dem Flug- oder Filterstäuben aufgefangen und dann mit Schwefelsäure aufgelöst.

Die auf diese Weise gewonnene Cadmiumsulfatlösung wird unter Verwendung von Aluminiumkathoden und Bleianoden elektrolysiert. Es scheidet sich sehr reines Elektrolytcadmium ab. Da Cadmium auch in geringen Mengen in der Kohle vorkommt, findet sich auch in den Flugaschen von Kohlekraftwerken eine so große Menge dieses Metalls, dass sich die Aufarbeitung lohnt. Hierzu werden die gesammelten Flugaschen und Filterstäube mit Schwefelsäure ausgelaugt. Das dabei gebildete Cadmiumsulfat wird mit Zinkstaub zum Metall reduziert (Zementieren).
Eine große Rolle spielt auch die Rückgewinnung von Cadmium aus Galvanikbädern durch saure Ionenaustauscher (-> Versuch).

Hier bedient man sich auch komplexierender Ionenaustauscher, welche Cadmium-Ionen selektiv zu entfernen vermögen.

Quelle: [1]


Weitere Texte zum Thema „Ionenaustauscher“


Literatur


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Letzte Überarbeitung: 28. April 2010, Dagmar Wiechoczek