Einleitung zur Webseitengruppe „Indigo“

In einer Zeit, in der fast alles verboten ist im Chemieunterricht, ist es schwer, noch einen Lehrstoff zu finden, der Praxis und Theorie miteinander verbinden lässt. Warum sollte man es nicht einmal mit Indigo versuchen?

Indigo ist mitnichten ein hausbackenes Thema. Der Farbstoff ist wieder „in“, wie die Mode zeigt. Symbolhaft dafür stehen die Jeans. Meistens sind es Blue Jeans - dieses Blau verheißt Indigo. Je abgetragener sie sind, desto besser. Der Begriff Casual (Englisch für lässig) steht in fast jeder Klamotte.

Hinzu kommt, dass sich mit diesem Thema nicht nur chemische, sondern auch biologische und physikalische Themen abhandeln lassen. Selbst die Geschichte gibt viel her, denn schließlich wurden schon Mumien mit Bandagen eingewickelt, die nachweislich mit Indigo gefärbt worden sind. Auch sozialwissenschaftliche Überlegungen lassen sich anstellen, wenn man an die Verdrängung des Naturprodukts durch synthetischen Indigo auf der Basis von Anilin denkt. Die Folgen für die Kolonien waren gewaltig und haben viele Krisen zur Folge gehabt. (Die ältere Generation kennt wohl noch die Bücher von K. A. Schenzinger, in denen die Chemiegeschichte romanhaft dargestellt wird. Eines befasst sich eingehend mit dem Indigo [1].)

Und zum Schluss denke man noch an die Geschichten ums Blaumachen und um den Blauen Montag!

Selbst in der Grundschule lassen sich Färbeversuche mit Indigo machen.

Das Thema gibt also viel her. Lassen Sie es uns versuchen.


Wie immer ein Hinweis:
Diese Webseitengruppe ist für Schüler und Nichtspezialisten gemacht worden. Sie erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Wer weiterführende Anregungen hat, ist willkommen.


Literatur:
[1] K. A. Schenzinger: Anilin. Wilhelm Andermann Verlag. München-Wien. Ergänzte Neuauflage (ohne Jahresangabe).


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Letzte Überarbeitung: 27. April 2014, Dagmar Wiechoczek