Die Reduktion von Indigo

Experimente:
Versuch: Küpenfärbung mit Indigo


Indigo ist relativ leicht zu reduzieren. Dazu muss man nur ein geeignetes Reduktionsmittel verwenden. Beispiele sind die bekannten reduzierenden Zucker wie Glucose oder Fructose. Man kann auch Eisen(II)-sulfat nutzen. Diese Reduktionsmittel übertragen Elektronen auf Indigo.


Bei reduzierenden Zuckern entstehen Zuckersäuren.

Heute setzt man als Reduktionsmittel vor allem Dithionit ein.

Bei der Reduktion von Indigo entsteht ein Di-enol (IndigoH2) bzw. im alkalischen Milieu das Di-enolat-Anion (Indigo2-). Anders als Indigo sind beide wasserlöslich.


Den Ablauf der Reduktion erkennt man folglich daran, dass sich die Reaktionsmischung aufhellt. Reduziertes Indigo nennt man deshalb Indigweiß sowie Indigoweiß oder auch Leukoindigo (griech. leukos, weiß, farblos). Man sollte sich übrigens nicht daran stören, dass Indigweiß gar nicht weiß, sondern gelb ist. Das liegt daran, dass das Enolat-Anion eine tiefgelbe Farbe zeigt.


Der pKa-Wert liegt übrigens bei 10.

Die Reduktion (2) ist durch Zufuhr von Sauerstoff leicht rückgängig zu machen. Dann wird die gelbe Mischung wieder indigo-blau.

Das alles spielt bei der Färben mit Indigo eine wichtige Rolle: Das Stichwort ist Küpenfärbung. Dabei erfährt man auch noch, dass selbst Bakterien in der Lage sind, im Rahmen ihrer Gärungsprozesse Elektronen auf Indigo zu übertragen.


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Letzte Überarbeitung: 06. April 2014, Dagmar Wiechoczek