Ionenaustauscher verfügen über katalytische Fähigkeiten
Experimente:
Versuch: Darstellung von Estern mit Ionenaustauschern
Versuch: Hydrolyse von Stärke ohne Mineralsäuren
Versuch: Gewinnung von Invertzucker mit Hilfe von Kationenaustauschern
Wir hatten bei den heterogenen Katalysatoren erfahren, dass es auch solche gibt, die
über Säure/Base-Katalysereaktionen wirken. Es handelt sich dabei um
Mischoxide wie von Aluminium und Silicium, also Alumosilicate. Man stellt sie her,
indem man frisch gefälltes Aluminiumhydroxid mit frisch gefälltem, wasserhaltigem
Siliciumdioxid mischt und erhitzt.
Diese Stoffgruppe gibt es auch als Naturstoffe. Es sind Verwitterungsprodukte von
Gesteinen wie den feldspathaltigen Graniten. Sie sind als Tonmineralien
bekannt.
Es erstaunt nicht, dass diese Stoffgruppe in der Natur katalytische Fähigkeiten zeigt.
Das betrifft u. a. die Zersetzung von Biomasse und Humusstoffen und ist wichtiger
Faktor bei der Bodenbildung. Es geht hier nicht nur um heterogene
Protonenkatalyse. Wegen der Geometrie des Kristallgitters der Tonmineralien
kommen zusätzlich sterische Effekte hinzu, so dass die Tonmineralien sehr wirksam
sein können.
Man meint sogar, dass Tonmineralien im Verlaufe der chemischen Evolution vor 4-5
Milliarden Jahren an der Entstehung von Biomolekülen beteiligt waren.
Ähnlich gebaut sind technische Kationenaustauscher. Hier spielen die Protonen wieder die katalytische Starrolle. Man setzt Ionenaustauscher heute mehr denn je ein. Vor allem substituiert man durch sie Schwefelsäure und umgeht so das Problem der Dünnsäureentsorgung. Das betrifft die Estersynthese (-> Versuch) sowie die Hydrolyse von Kohlenhydraten (-> Versuch).
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