Fructose-Glucose-Sirup (HFCS)

Dieser Sirup ist das auf Kohlenhydraten basierende Süßungsmittel der USA. Es schmeckt wie Haushaltszucker, ist aber viel billiger, weil es aus Maisstärke hergestellt wird. (HFCS bedeutet High Fructose Corn Sirup; engl. corn, Mais.)

Wie kann das sein? Stärke besteht doch nur aus Glucoseresten. Wenn man Maisstärke hydrolysiert, sollte also letztlich nur α-Glucose entstehen. Und die ist gar nicht so süß wie der Rohrzucker.

Tatsächlich werden bei der Säure- sowie bei der enzymatischen Hydrolyse zunächst nur α–D-Glucose sowie weitere Abbauprodukte wie Maltose gebildet. Aus dem Hydrolysat müssen zunächst Proteine, Lipide und Füllstoffe sowie Farbstoffe entfernt werden.

Die nunmehr reine Lösung (Glucose-Sirup oder Stärke-Sirup) wird über eine Säule gegeben, die ein an eine Matrix fixiertes Enzym enthält. Es handelt sich um eine mikrobielle Isomerase, die D-Glucose in D-Fructose umwandelt. Es wird auf diese Weise ein Fructose-Gehalt von ca. 50 % erreicht. Dieser Sirup hat nun eine Süße erreicht, die mit der von Rohrzucker vergleichbar ist. Das liegt daran, dass Fructose eine deutlich stärkere Süßkraft besitzt als Glucose.

Relative Süßkraft 10%iger Lösungen
(Bezogen auf Saccharose)

Saccharose 100
D-Fructose 114
D-Glucose 69

Man könnte natürlich auch Saccharose oder ihr süßer schmeckendes Hydrolysat nehmen, aber die sind (wie schon gesagt) teurer als Mais und dessen Hydrolysat.


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Letzte Überarbeitung: 12. September 2012, Dagmar Wiechoczek