Anwendungen der Lanthanoide: Die MiniDisc

Der zur Zeit wichtigste industrielle Anwendungsbereich des Terbiums ist die so genannte MiniDisc, die im Bereich der Daten- und Musikspeicherung die CompactDisc (CD) ablösen sollte.

Die MiniDisc ist ein wiederbeschreibbares magneto-optisches Speichermedium, d. h. die Speicherung der Daten erfolgt auf magnetischem Wege (vergleichbar mit der Festplatte eines Computers, einer Diskette oder eines Tonbandes), das Ablesen der Daten erfolgt mittels eines Lasers (vergleichbar mit einer CompactDisc).

Die MiniDisc befindet sich, wie eine konventionelle Computerdiskette, in einem Kunststoffgehäuse, das jedoch nur 2.5 Zoll misst.

Das eigentliche Speichermedium ist eine 64 mm durchmessende, mit einer Terbium-Eisen-Cobalt- oder Terbium-Gadolinium-Eisen-Cobalt-Legierung beschichtete Polycarbonatscheibe.
Diese Legierungen ermöglichen die Speicherung sehr feiner magnetischer Strukturen.
Zur Aufnahme von Daten benutzt man einen magnetischen Schreibkopf, der die digitalen Signale als magnetische Polarität überträgt.

Die Löschung nicht mehr benötigter Daten erfolgt durch einen kontinuierlichen Laserstrahl, welcher das magnetische Material über seinen Curie-Punkt von 220 °C erhitzt und somit die magnetische Struktur der Terbium-Legierung zerstört.
Nach Unterschreitung der Curie-Temperatur können erneut magnetischer Strukturen gespeichert werden.

Die Abfrage der Information erfolgt mit einem Laser niedriger Leistung (ca. 0.5 mW) bei Raumtemperatur.
Dabei beeinflusst die magnetische Polarität (N oder S) des von Laser bestrichenen Bereiches die Richtung, in die das eingestrahlte Licht reflektiert wird.
Diese optischen Signale werden durch Fotodioden in elektrische Impulse umgewandelt, die als digitale Daten (Binärzahlen) verarbeitet werden.


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Letzte Überarbeitung: 13. Februar 2012, Dagmar Wiechoczek