Durchschreibpapiere
Experimente:
Versuch: Untersuchung des Aufbaus und der Funktionsweise kohlefreier Durchschreibpapiere
Ein Problem für das Recycling von Papier stellen die Durchschreibpapiere dar. Deshalb gehört
Durchschreibpapier nicht ins Altpapier. Einfache Durchschreibpapiere nennt man Kohlepapier. Es gibt aber auch
kohlefreie Durchschreibpapiere.
Kohlepapiere
Darunter versteht man einseitig beschichtete Zwischenlegepapiere, mit denen man während des Schreibens
mit Maschine oder Stift eine Kopie auf ein zweites Blatt übertragen kann. Diese Kohleblätter bestehen aus
hochwertigen, besonders zähen, beschichteten Papiersorten. Die farbgebende Schicht besteht aus Ruß oder
schwarzen Pigmenten, die in einer Mischung aus Harzen, Wachsen oder Kautschuk suspendiert und mit dem
Trägerblatt verklebt sind.
Die englische Bezeichnung für diese Kopien ist übrigens „carbon copy“. Auch wenn diese Papiere heute eher selten gebraucht werden: Die Abkürzung dafür kennt jeder, der E-Mails verschickt – als Cc.
Kohlefreie Durchschreibpapiere
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Aufbau eines kohlefreien Durchschreibpapiers |
Bei der Ausübung von Druck auf das Original eines kohlefreien Durchschreibpapiers entsteht scheinbar wie von Geisterhand der Schriftzug auf der Kopie.
Hierbei spielen sich folgende chemische
Vorgänge ab (-> Versuch):
In der Regel ist die Unterseite des Originals mit Leukofarbstoffen, wie
z. B. dem farblosen Kristallviolettlacton, das sich in Mikrokapseln
befindet, beschichtet (siehe oben in der Abbildung). Übt man auf das Original Druck aus,
werden die Mikrokapseln zerstört und Substanz auf die Kopie übertragen. Dort gelangt sie in
Kontakt mit einer Säureschicht, die sich auf der Oberseite der Kopie
befindet.
Durch die Säure wird der Lactonring des Kristallviolettlactons
geöffnet, und es entsteht ein blauviolett gefärbter Triphenylmethanfarbstoff (siehe folgende Abbildung).
Mit Natronlauge lässt sich der Farbstoff wieder entfärben.
Letztlich handelt es sich hier um Reaktionen, wie sie von der Chemie
der Säure-Base-Indikatoren bekannt ist.
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Reaktion von Kristallviolettlacton mit Säure |
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