Versuch: Gucosedarstellung aus Cellulose (Holzverzuckerung)

Lehrerversuch/Schülerversuch; 120 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Hinweise
1. Anstelle von Filterpapier oder Watte sollte man die in Versuch 2 selbst aus Holz oder Stroh hergestellte Cellulose nehmen.
2. Wenn man die Lösung mit Glucosesticks untersuchen will, muss man bedenken, dass die darin enthaltene Glucose-Oxidase nur auf den Stärkebaustein alpha-Glucose reagiert, nicht aber auf den Cellulosebaustein beta-Glucose. Man kann einen Teil der beta-Form leicht in die alpha-Form umwandeln, indem man die Lösungen sodaalkalisch einstellt. Hierbei werden die Pyran-Ringe geöffnet. Im Verlaufe des Wiederschließens stellt sich rasch ein Gleichgewicht ein, bei dem 37 % a-Glucose und 63 % b-Glucose vorliegen (Mutarotation).

Andererseits ist das Ausbleiben der Stickreaktion ein hübscher Hinweis darauf, wie die Cellulose aufgebaut sein könnte. Man sollte dieses Verhalten mit dem bei der Stärke beobachteten vergleichen.

Geräte
Becherglas (250 ml), Glasstab, Siedesteinchen, Brenner und Dreifuß, Wasserbad (400 ml), Reagenzglas.

Chemikalien
Filterpapier, Schwefelsäure (w = 80 %) (C), Fehling-Lösung (C) oder Benedict-Reagenz (Xi), Natronlauge (C), Indikatorpapier.

Durchführung
Ein Filterpapier wird mit etwas kalter Schwefelsäure (w = 80 %) zu einem Brei verrührt. Dann gibt man die Mischung vorsichtig in 50 ml dest. Wasser und kocht 30 min lang. Ab und zu wird heißes Wasser nachgegeben. Anschließend filtriert man die Lösung.

Einige ml dieser Lösung gibt man in ein Reagenzglas und gibt die gleiche Menge an Fehling-Lösung zu. Man muss unbedingt mit Indikatorpapier prüfen, ob die Lösung alkalisch ist. Sonst muss etwas Natronlauge zugegeben werden. Anschließend erhitzt man das Reagenzglas in einem Wasserbad.

Zum Nachweis der Glucose mit Glucosesticks wird eine andere Probe der filtrierten Hydrolyse-Lösung mit konzentrierter Sodalösung schwach basisch eingestellt. Nach einigen Minuten ist der Nachweis positiv.

Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 08. Februar 2005, Dagmar Wiechoczek